Köln | In einigen Monaten werden genau hier, rund 6 Meter unter der Erde, täglich hunderte von Museumsbesuchern die Überreste des alten Kölner jüdischen Viertels bestaunen. Doch noch sieht es im Untergeschoss des zukünftigen Jüdischen Museum ein wenig anders aus: 14.000 Tonnen Sand und Schotter müssen zunächst „abgesaugt“ werden.

Täglich sind um die zehn Bauarbeiter und Archäologen in den beengten, unterirdischen Gängen im Einsatz. Für mögliche Rettungseinsätze eine besonders schwierige Situation. Deswegen probten heute die Höhenretter der Berufsfeuerwehr einen möglichen Ernstfall.

Befestigt an einem Löschzug, der oberirdisch bereitsteht, seilen sich die Höhenretter durch die zwei mal zwei Meter große Öffnung in der Betondecke in die Tiefe hinab. Normalerweise werden durch die Öffnungen mit dem Saugbagger Sand und Schotter heraussaugt. „Opfer“ Patrick wird von den Rettungskräften auf eine einer Trage festgeschnallt, dann zieht der Löschzug Trage und Höhenretter gemeinsam hoch ins Freie. Rund 12 Minuten dauert der Rettungseinsatz. Eigentlich ein Routineeinsatz für die Rettungsprofis. Doch im Ernstfall kann genau diese Routine Leben retten.

Autor: Julia Katharina Brand