Köln | „Hallo Herr Maretzky“ ruft eine junge Frau und viele Menschen grüßen Dieter Maretzky, wenn man mit ihm in Rodenkirchen auf der Hauptstraße unterwegs ist. Und er kennt jeden Einzelnen von Ihnen, weiß sofort wer ihn grüßt oder anspricht. Dieter Maretzky ist Vorsitzender der Bürgervereinigung Rodenkirchen, engagiert sich im Vorstand des EL-DE-Hauses und war lange Jahre im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln und zuvor in der Stadtbibliothek tätig. Gleich zweifach wurde Dieter Maretzky jetzt ausgezeichnet. Im Interview spricht er über das Ehrenamt, was in Rodenkirchen besser laufen könnte und warum Vernetzung viel bringt.

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Zum Interview trägt Dieter Maretzky seine Verdienstmedaille der Bundesrepublik und er ist stolz auf die Auszeichnung und dies zu Recht. Maretzky ist nicht einer der Lauten, die es in die erste Reihe drängt, um sich um ihres EGO willen im Rampenlicht zu suhlen. Ganz im Gegenteil. Maretzky unternimmt etwas dort, wo es etwas zu verbessern gilt und er tut dies immer überlegt und mit fundiertem Wissen. Hat er dies nicht schafft er es sich drauf oder sucht sich jemand der über das entscheidende Wissen verfügt. Hat sich Dieter Maretzky inhaltlich in ein Thema eingearbeitet, es durchdrungen und sich – mit anderen gemeinsam – ein Urteil gebildet und dieses ist so ausgefallen, diesen Ansatz als Projekt vernünftig zu finden, dann wird er dieses als solches aufsetzen und so lange engagiert weiterverfolgen bis es umgesetzt ist. Auch wenn dies Jahre dauert und er zig Verbündete finden muss. Denn es geht Maretzky um Inhalt, guten Inhalt und gute Projekte für die Menschen vor Ort.

Maretzky weiß, dass ein Projekt nur dann zum Erfolg werden kann, wenn andere davon überzeugt sind und viele in die gleiche Richtung losziehen und ein Projekt gemeinsam wollen. Hier kommt ihm seine jahrelange Erfahrung mit den Ämtern der Stadt Köln natürlich zu Gute, denn er kann nicht nur vernetzen, sondern ist natürlich auch gut vernetzt. Dieter Maretzky verfügt zudem über Tugenden, die so beklagen es manche, selten geworden seien: Zuverlässigkeit, Beharrlichkeit, soziale und vor allem Wissens-Kompetenz mit Macherqualitäten.

Eine Obdachlose pflegt die Beete am Parkplatz beim Bezirksrathaus Rodenkirchen und ist so sozial eingebunden. Die Menschen vor Ort kennen sie, loben Sie für Ihr Engagment, erzählt er. Maretzky kennt die Menschen im Ort, bringt sie zusammen ohne einen großen Event daraus zu machen, sondern vernetzt sie in Ihrem Alltag. Sein fundiertes Wissen über die Dinge, mit denen er sich beschäftigt, hilft ihm dabei, Dinge auch kritisch zu hinterfragen. Etwa wenn es um ein Jugendzentrum in Rodenkirchen geht. Feinnervig erspürt Maretzky, dass hinter dem Schein des reichen glitzernden Süden nicht nur Gold glänzt. Der Vorschlag: ein Schiff für Jugendliche, auch um Probleme an der Rodenkirchener Riviera einzudämmen. Intellektuell und lösungsorientiert handeln sowie Partner suchen, ist das Credo von Maretzky.

Im Kölner Süden ist es ihm und seinen Mitstreitern gelungen die „IG Kölner Süden“ zu gründen. Hier sind die Bürgervereine, -initiativen und Dorfgemeinschaften des Stadtbezirks Rodenkirchen gemeinsam aktiv und bilden so eine hörbare Stimme der Bürgerschaft. In der Laudatio der Stadt heißt es: „Dieter Maretzky sorgt sich um Verkehrskonzepte, Hochwasser, Luftverschmutzung, Stadtentwicklung, Kultur und Partnerschaften und zeigt außerhalb eines kommunalpolitischen Mandats ein unermüdliches Engagement zum Erhalt der Lebensqualität im Stadtteil Rodenkirchen.Die Bürgervereine in den Nachbarstadtteilen konnte er zu gemeinsamen Aktionen an einen Tisch bringen, um Kräfte zu bündeln und die Interessen der Bürger noch stärker öffentlich zu machen. Dies führte 2014 zur Gründung der „IG Kölner Süden“, die alle Bürgervereine, -initiativen und Dorfgemeinschaften des Stadtbezirks Rodenkirchen umfasst.“

Als wir Dieter Maretzky noch ein Stück auf der Rodenkirchener Hauptstraße begleiten, sagt er, er müsse jetzt noch eine bestimmte Stelle aufsuchen, um ein Foto vom neuen Kreisverkehr in Rodenkirchen zu machen. Den hätten, als die Idee aufkam, alle abgelehnt, erzählt Maretzky. Aber die bessere Idee habe sich durchgesetzt und jetzt lobten alle den neuen Kreisverkehr. Und da es immer gut ist Beweisfotos von erfolgreichen Projekten, die man angezettelt hat, zu haben, macht sich Maretzky, der Unermüdliche und Beharrliche auf den Weg, zum idealen Fotoplatz für das Kreisverkehrfoto für die Dokumentation des Rodenkirchener Bürgervereins.

Autor: Andi Goral
Foto: Dieter Maretzky im Gespräch mit report-K vor dem Rodenkirchener Bezirksrathaus