Köln | Am heutigen Dienstagnachmittag erinnert die Initiative „Keupstraße ist überall“ an den schrecklichen Bombenanschlag in der Probsteigasse, der sich am 19. Januar 2001 in der selben Straße, ereignete. Mitglieder der Initiative wollen gemeinsam auf die grausame Tat aufmerksam machen. Im Interview mit report-K spricht Gabriele Metzner von der Initiative „Keupstraße ist überall“.

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Der NSU-Prozess vor dem OLG München geht in seine letzte Phase. Am Donnerstag, 14. September, beginnt das Plädoyer der Nebenklage-Anwältin Edith Lunnebach. Sie vertritt Mashia M., die bei dem rassistischen Bombenanschlag in der Kölner Probsteigasse vom 19. Januar 2001 schwerste Verletzungen erlitt. Die Aufmerksamkeit aller sollte auf das Plädoyer der Nebenklage, die Mashia M. und ihre Familie vertritt, gerichtet sein. Ihnen sollte unsere Solidarität gelten. Nach wie vor warten alle Betroffenen der NSU-Anschläge und -Morde auf vollständige Aufklärung, die im Münchner NSU-Prozess aufgrund der eng geführten Anklage gegen lediglich fünf Beschuldigte nicht geleistet wird, betont die Initiative.

Terroranschlag in der Probsteigasse

Die Bombe wurde damals in dem Laden in der Probsteigasse der deutsch-iranischen Familie detoniert. Der Sprengsatz war in einer roten Blechdose, die ein Kunde drei Wochen vor dem 19. Januar 2001 in einem Geschenkkorb zurückgelassen und nie abgeholt hatte. Mashia öffnete damals die Dose, nachdem der Kunde nicht aufgetaucht war. Mit einigen Sekunden Verzögerung explodierte die Bombe. Genau vor der Explosion bückte sich Mashia zufällig weg, um etwas in ihrer Tasche zu suchen. Die damals 19-jährige Tochter des Inhabers wurde schwer verletzt. Die Ärzte mussten sie wegen der Verbrennung und Schnittverletzungen einen Monat lang in ein künstliches Koma versetzen.

Autor: Irem Barlin