Köln | Nachdem gestern statistisch Covid-19-Fälle in Köln abgezogen werden mussten steigen die Zahlen heute wieder an. Die aktuellen Corona-Zahlen für Köln und Deutschland. Der Chef des Robert Koch-Insituts (RKI) Lothar Wieler hält an der Niedrig-Inzidenz-Strategie fest.

Die Corona-Lage am 27. Juli in Köln
72 neue Covid-19-Fälle meldet das Robert Koch-Institut (RKI) am 27. Juli in Köln. Damit steigt die 7-Tage-Fallzahl auf 356 und die 7-Tage-Inzidenz im Zeitraum 21. bis 27. Juli auf 32,7. Ein Mensch verstarb an oder mit Covid-19 am gestrigen Dienstag in Köln. Der Anteil freier Intensivbetten in Köln liegt derzeit bei 8,72 Prozent (Abruf: 28.7., 7:56 Uhr) laut DIVI-Intensivregister. 10 Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung werden derzeit intensivmedizinisch behandelt, davon 6 invasiv beatmet.
RKI meldet 2768 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 15
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Mittwochmorgen vorläufig 2.768 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 26 Prozent oder 565 Fälle mehr als am Mittwochmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 14,5 auf heute 15 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.
Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 20.500 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 5.300 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 21 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 170 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 24 Todesfällen pro Tag (Vortag: 24).
Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.586. Insgesamt wurden bislang 3,76 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.
RKI wirbt in Schaltkonferenz für Inzidenzstrategie – Länder dagegen
Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI), hält an einer Niedrig-Inzidenz-Strategie fest. Am Montag kam es bei einer Schaltkonferenz zwischen Kanzleramtschef Helge Braun, Lothar Wieler sowie den Chefs der Staatskanzleien der Länder zu einer Diskussion über den Umgang mit steigenden Infektionszahlen, berichtet die „Bild-Zeitung“ (Mittwochausgabe). Wieler präsentierte dabei ein Papier, in dem er sich dafür aussprach, weiter an der Inzidenz als „Leitindikator“ für die Pandemie festzuhalten.
Darin heißt es: „Die vierte Welle hat begonnen.“ Außerdem habe Prävention „weiterhin die höchste Priorität (=niedrige Inzidenz)“, heißt es im Papier. Damit widerspricht Wieler auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der vor einigen Wochen erklärt hatte, dass der Inzidenzwert an Aussagekraft verliere.
Die „Bild“ schreibt weiter, die Ländervertreter seien mit diesem Kurs überwiegend nicht einverstanden gewesen. Teilnehmer sprachen sich dagegen aus, die Inzidenz weiter als wichtigsten Maßstab für die Corona-Maßnahmen zu betrachten. Braun erklärte die Frage, welche Bedeutung die Inzidenz künftig haben soll, zur Richtungsentscheidung.
Bund und Länder sollten bis zur nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 10. August entscheiden, ob sie ausschließlich dem Ziel folgen, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern – oder ob sie anstreben, die Nachverfolgung der Corona-Infektionen sicherzustellen und somit die Inzidenz niedrig zu halten.

Autor: red, dts