Köln | Am 7. und 8. September findet der diesjährige „Tag des offenen Denkmals“ in Köln erstmals verteilt auf zwei Tage statt. Das Motto der in diesem Jahr zum 21. Mal in bundesweit 2.700 Kommunen stattfindenden Veranstaltung ist „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“ – gestellt durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Dabei sollen diejenigen Denkmäler besonders in den Fokus gerückt werden, die aufgrund ihrer Historie oder schlichtweg weil sie nach momentan vorherrschenden Ästhetik-Kriterien als „nicht schön“ gelten und in der öffentlichen Diskussion stehen. Mit mehr als 400 Veranstaltungen an 137 Orten, erstmals verteilt auf zwei Tage ist laut Veranstalter, dem Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege Köln, der diesjährige „Tag des offenen Denkmals“ der umfangreichste seiner Art.

„Vom Keller einer Privatperson bis hin zu großen Hallen wie der Designpost in Deutz ist alles vertreten“, so Thomas Werner, Kölner Stadtkonservator und Organisator der Kölner Denkmaltage. Neue Orte, die es am 7. und 8. September zu entdecken gilt, sind unter anderem die in den 60er Jahren errichtete Kirche der Katholischen Hochschulgemeinde in Sülz, für die sich das Amt gerade um eine Aufnahme in die Denkmalliste bemüht, Teile des Gerling-Quartiers im Zentrum, das Gebäude der Hochschule für Musik und Tanz, das Umfeld der Alten Wache sowie der Einsturzort des Historischen Archivs am Waidmarkt. Ebenfalls zu sehen: die Designpost in Deutz, unweit der Kölnmesse. Das ehemalige Frachtzentrum der Deutschen Post habe auch lange in der Diskussion gestanden, bis man sich dann schließlich 2005 für einen denkmalgerechten Umbau entschieden habe, so Werner. Eines der Highlights beim diesjährigen „Tag des Denkmals“ ist ein Baustellenbesuch bei der Kölner Oper. Aufgrund von Sicherheitsbestimmungen sei hier die Zahl der Besucher begrenzt, eine vorherige Anmeldung nötig, so Werner.

Über 130 Denkmäler

An den beiden Tagen soll eine breite Masse die Möglichkeit erhalten, Baudenkmäler betreten und in Augenschein nehmen zu können, die ansonsten für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind.  Die Besucherinnen und Besucher können hier zwischen rund 400 Veranstaltungen an 137 Orten in der Stadt auswählen. Neben Veranstaltungen zum Haupt-Motto gibt es auch Führungen mit anderer Thematik. So beschäftigt sich der diesjährige Denkmaltag in Köln auch mit der 1700-jährigen Bistumsgeschichte und den ersten Eingemeindungen von Ehrenfeld und Deutz vor 125 Jahren.

In Köln erfreute sich der Tag des offenen Denkmals laut den Verantwortlichen des Amtes  in den vergangenen Jahren großen Interesses. Stadtkonservator Werner zählte 2012 rund 30.000 Besuche durch schätzungsweise 25.000 Besucher. Für die beiden Tage in diesem Jahr rechnet der Stadtkonservator mit mehr Besuchern.

Sponsoren gesucht

Die Kosten für den „Tag des offenen Denkmals“ belaufen sich laut Werner auf rund 50.000 Euro. Darin enthalten seien sämtliche Kosten einschließlich der Werbung an Plakatwänden und dem Druck von 28.000 kostenfreien Programmheften, in denen sich alle teilnehmenden Denkmäler sowie Veranstaltungen finden. Ebenso soll auch in diesem Jahr wieder eine kostenlose App zur Verfügung stehen, mit der sich Position und Hintergrundinformationen zu den einzelnen Denkmälern abrufen lassen. Da es aufgrund des meist kostenfreien Eintritts zu den Denkmälern keine Möglichkeit zur Refinanzierung gebe, lebe die Veranstaltung vom Sponsoring durch Privatpersonen und Unternehmen. Für dieses Jahr konnte man laut Werner rund 20.000 Euro an Spenden sammeln, die restlichen rund 30.000 Euro übernehme die Stadt. Dadurch, dass die Stadt meist den Großteil der Kosten für den Denkmaltag tragen müsse, sei die Veranstaltung angesichts der Haushaltslage „immer ein Wackelkandidat“, so der Stadtkonservator und ruft daher Spendenwillige zur Unterstützung auf.

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Kölner Tag des offenen Denkmals 2013
7.und 8. September 2013
rund 400 Veranstaltungen an 137 Orten im gesamten Stadtgebiet

Kostenlose Programmhefte sind in allen großen öffentlichen Einrichtungen der Stadt erhältlich. Für einige Veranstaltungen ist eine vorherige Anmeldung auf der Homepage der Veranstaltung erforderlich.

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Autor: Daniel Deininger
Foto: Die Designpost in Köln-Deutz ist einer von 137 Orten beim Kölner Tag des Denkmals.