Köln | Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) informierten heute über ihre Maßnahmen zur Bewältigung der diesjährigen Winterzeit und den damit verbundenen Herausforderungen. Bereits für den letzten Winter waren viele Verbesserungen vorgenommen worden. Diese konnten jedoch aufgrund mangelnder Ernstfälle nicht getestet werden. Insgesamt sieht sich die KVB gut aufgestellt. Eine Vorhersage für den kommenden Winter konnten die ebenfalls anwesenden Meteorologen nicht abgeben.

Gegenüber dem Vorjahr haben die Kölner Verkehrs-Betriebe nur Kleinigkeiten verbessert. Die verschiedenen „Winterdienststufen“, die von Bereitschaftsdienst bis zum Einsatz zusätzlicher Mitarbeiter aller Fachbereiche reichen, können dank optimierter Dienstpläne nun auch längerfristig bewältigt werden. Die Winterkleidung der Mitarbeiter wurde weiter verbessert und ist nun besser für alle Bediensteten zugänglich. Zudem wurden die zehn Anhänger, in denen Räumungsgerät transportiert wird, mit Aluminium-Aufbauten versehen, um die Gerätschaften vor der Witterung zu schützen. Ergänzt wird der Maschinenpark durch bereits vorhandene Motorbesen, zehn Schneefräsen, einem Radlader und einem Unimog, die ebenfalls mit Bürsten ausgestattet sind.

Das größte Problem sei das Abtauen von Schnee bei wärmeren Temperaturen und das erneute Vereisen, wenn diese wieder sinken, teilte Jörn Schwarze, Vorstandsmitglied der KVB, mit. So kann sich Wasser in den Rillen der Schienen sammeln und gefrieren. Diese Eisschicht zwischen den Gleisen können dann unter Umständen selbst die tonnenschweren Bahnen der KVB nicht mehr aufbrechen und es drohen Entgleisungen. Aus Sicherheitsgründen sollen daher gefährdete Streckenabschnitte augenscheinlich geprüft und im Zweifelsfall die Weiterfahrt ausgesetzt werden.

Salz soll kein Problem werden

Salzmangel wird es nach Auskunft von Peter Jacobs, Bereichsleiter Infrastruktur der KVB, in diesem Winter nicht geben. Die KVB hat 140 Tonnen eingelagert und eine Lieferoption auf weitere 180 Tonnen, die in den hauseigenen Salzsilos gelagert werden sollen. Letzten Winter hatten die KVB 100 Tonnen Salz eingelagert aber aufgrund des milden Winters nur zwei Tonnen verbraucht.

„Wenn beim Thema Winterdienst nicht über uns geredet wird, haben wir alles richtig gemacht.“, so Jacobs. Allerdings sind die Kapazitäten der KVB auch beschränkt. Wenn etwa nachts viel Schnee falle, sei es schlicht unmöglich bis in die Morgenstunden alle Haltestellen zu räumen, so Schwarze. Dennoch hoffe er, dass kein Fahrgast der KVB kalte Füße kriegen wird. Insgesamt sieht sich die KVB für den kommenden Winter gut gerüstet.

Meteorologen können keine Prognose abgeben

Die anwesenden Wetterexperten waren sich zwar sicher, dass der Winter kommen wird, wie dieser ausfallen wird, konnten sie allerdings nicht vorhersagen. Dr. Volker Emert vom Institut für Geophysik und Meteorologie der Universität Köln erläuterte, dass die Wetterlage im Winter vor allem von dem Zustand des Azorenhochs und des Islandtiefs abhänge. Je nach Ausprägung der beiden Druckgebiete gelangt entweder warme, feuchte Luft aus dem Westen oder kalte, trockene Luft aus dem Norden nach Deutschland. Genau diese Ausprägung lässt sich jedoch nicht verlässlich vorhersagen. Somit kann auch für den kommenden Winter keine Prognose abgegeben werden. Diplom-Meteorologe Thomas Kesseler-Lauterkorn vom Deutschen Wetterdienst erklärte jedoch, dass im Allgemeinen in Zeiten der Klimaerwärmung kein überdurchschnittlich kalter Winter zu erwarten sei.

Autor: Christian Bauer
Foto: Der Unimog der KVB mit Schneebürste.