Köln | Wie das Autonome Zentrum Köln (AZ) mitteilte, werde die Stadt Köln voraussichtlich noch im November das Gebäude in der Wiersbergstraße in Köln-Kalk von der bisherigen Eigentümerin, der Sparkasse KölnBonn, kaufen. Die Verantwortung für den Erhalt des Autononomen Zentrums (AZ) liege somit in den Händen von Stadt und Politik.  Doch die Signale seien eindeutig: Mit dem Übergang soll der Vertrag mit einer Frist von drei Monaten gekündigt werden.

Im Sommer diesen Jahres habe es vielversprechende Verhandlungen mit der Stadtverwaltung über ein Ersatzobjekt gegeben. Insbesondere von Seiten der SPD habe es jedoch keine Bereitschaft gegeben, sich auf Gespräche zu diesem Thema einzulassen. Mittlerweile sind Teile des betreffenden Gebäudes wieder vermietet.
Laut eigenen Angaben gibt es im AZ seit fast drei Jahren in einem selbstorganisierten und unkommerziellen Rahmen eine Vielzahl an politischen und kulturellen Angeboten mit über 10.000 Besuchern und Aktivisten im Jahr. Dass unter einer rot-grünen Ratsmehrheit ein Projekt zerstört werden solle, das die Stadt nicht einmal einen Cent koste, sei völlig unverständlich, argumentiert das AZ. Noch gebe es genügend Zeit, eine für alle tragbare Lösung zu finden.Das AZ erwarte von Politik und Verwaltung kurzfristig konkrete Lösungsvorschläge. Hierzu bestünde weiterhin jederzeit Gesprächsbereitschaft.

Scharfe Kritik erntet die Stadt Köln nach der Ankündigung, den Mietvertrag des AZ nicht verlängern zu wollen, vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Universität zu Köln: „Wir fordern, dass der Mietvertrag verlängert wird oder andere Lösungen gefunden werden, um den kulturellen Freiraum in Köln zu erhalten.“, erklärt Philipp Schubert, erster AStA-Vorsitzender. “Das Autonome Zentrum bietet mit einer Vielzahl an unkommerziellen Angeboten, Vorträgen, Workshops, Konzerten für viele Einwohnerinnen und Einwohner erst die Möglichkeit kulturell aktiv zu sein. Insbesondere für Studierende und Menschen, die eher wenig Geld zur Verfügung haben, stellt dies eine gute Möglichkeit dar Kunst und Kultur leben zu können”.

Der AStA der Universität zu Köln unterstütze daher den Aufruf, sich für das AZ einzusetzen. „Für uns ist die Reaktion der Stadt Köln, den Vertrag nicht verlängern zu wollen, völlig unverständlich. Das AZ kostet die Stadt nichts und es entstehen ihr keine Nachteile dadurch.“, kommentierte Laura Lemmer, zweite AStA-Vorsitzende.

Autor: dd