Köln | Eigentlich sollte der Kalkberg zu einem der bestuntersuchtesten Gelände gehören. Zumindest suggerierte die Stadt Köln dies immer wieder und meldet jetzt den Fund eines Erdbauwerkes aus dem II. Weltkrieg, dass man im Rahmen der Sanierungsarbeiten an der Halde und Deponie fand.

Die Stadt Köln meldet: „Beim planmäßigen Rückbau der alten Stützwand im Bereich des Spielplatzes Am Bischofsacker (Los 2 und 3) wurde bei Erdarbeiten ein Hohlraum in der Hangböschung des Kalkbergs freigelegt. Es handelt sich wahrscheinlich um einen im Verlauf des II. Weltkriegs angelegten Graben, mit einer Vertiefung in den Kalkberg hinein. Das Erdbauwerk hat nach derzeitigem Kenntnisstand Menschen einen provisorischen Schutz bei Kampfhandlungen oder Bombenangriffen geboten. Die laufenden Arbeiten zum Setzen der neuen Stützwandelemente müssen voraussichtlich nicht unterbrochen werden. Der weitere Umgang mit dem Bauwerk wird aktuell geprüft.“

Dabei ist dies nicht der erste überraschende Fund am Kalkberg. Geologe Tim Scheuch machte 2012 diese Internetzeitung darauf aufmerksam, dass er eine zähe Flüssigkeit am Kalkberg gefunden habe. Die Redaktion ließ die Flüssigkeit untersuchen und es handelte sich um Öl. Schon damals stellte sich die Frage, was ist wirklich drin im Kalkberg. Stück für Stück scheinen sich Umweltsünden und jetzt auch ein Stollen aus dem II. Weltkrieg zu offenbaren. Auch der Fund des Weltkriegsstollens beweist, dass die Stadt den Kalkberg vor Kauf und Baubeginn der Hubschrauberstation anscheinend nie wirklich gründlich untersuchte.

Autor: Andi Goral | Foto: Stadt Köln
Foto: Dieses Foto des Weltkriegsstollens veröffentlichte die Stadt Köln. | Foto: Stadt Köln