Köln | Das Robert Koch-Institut (RKI) weist für Köln aktuell keine Zahlen und Informationen zu den Coronavirus-Infektionen aus. Viele andere Städte und Landkreise werden angegeben. Woran dies liegt ist derzeit nicht nachzuvollziehen. Gleichzeitig meldet das RKI für ganz Deutschland, die höchste jemals veröffentlichte Zahl an Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages mit 23.679. Heute tritt ein Verkaufsverbot für heiße und warme alkoholische Getränke im Stadtgebiet Köln in Kraft.
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Hinweis der Redaktion: Sollten die Zahlen heute doch noch vorliegen, werden diese hier nachgetragen.
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Aktuelle Informationen zu Köln

Die Zahlen der Stadt Köln wurden gestern um 15:30 Uhr gemeldet. 326 Menschen seien mit einer Coronavirus-Erkrankung in Kölner Kliniken und davon 100 auf Intensivstationen. Dabei handelt es sich nicht nur um Covid-19-Patientinnen und Patienten mit Erstwohnsitz in Köln.

Die Stadt Köln verbietet in ihrem Stadtgebiet den Verkauf von warmen oder heißen alkoholhaltigen Getränke wie Glühwein, Punsch, Tee mit Rum ab dem heutigen Donnerstag. Dies ist eine Entscheidung des Krisenstabes und nicht des Stadtrates. Der Verkauf ist untersagt von montags bis donnerstags ab 16 Uhr und freitags bis sonntags ab 15 Uhr, jeweils bis 6 Uhr des Folgetages.

Am 13. Dezember findet kein verkaufsoffener Sonntag in Köln statt.

RKI meldet mit 23.679 Neuinfektionen neuen Höchstwert

Das RKI hat am frühen Donnerstagmorgen 23.679 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das ist die höchste in der bisherigen Pandemie veröffentlichte Zahl. Zudem sind es 7,4 Prozent mehr als am Donnerstagmorgen vor einer Woche, als durch das RKI 22.046 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet worden waren.

Es ist der siebte Tag in Folge, dass die RKI-Zahlen höher sind als jeweils sieben Tage zuvor. Außerdem meldete das RKI nun 440 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Dabei ist aber stets unklar, ob sich die Todesfälle wegen oder nur mit dem Virus ereignen.

Auf den Intensivstationen wurden unterdessen am frühen Donnerstagmorgen 4.291 Covid-19-Patienten intensiv behandelt.

Laschet will vorsorglichen Lockdown

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sieht in einem zweiwöchigen Lockdown nach den Feiertagen eine Maßnahme der Vorbereitung. „Ich schlage vor, dass wir aus Vorsorge die Zeit zwischen Weihnachten, Neujahr und den ersten Tagen des neuen Jahres nutzen, um danach mehr Luft zum Atmen zu haben“, sagte Laschet der RTL/n-tv-Redaktion. Darin, dass die Maßnahmen an Weihnachten noch gelockert sind, sieht er keine Gefahr.

Wenn sich alle an die Regeln halten, „werden durch die Familientreffen die Todeszahlen nicht ansteigen“, so der NRW-Landeschef. Laschet wirbt dafür, dass es bei diesem Thema keine Alleingänge der Länder geben darf. Der Bewerber um den CDU-Vorsitz ist sich sicher, dass es bald eine erneute Verständigung zwischen der Bundeskanzlerin und den Ländern geben wird, „doch wann, ist derzeit noch offen“.

Bund-Länder-Corona-Gipfel am 13. Dezember

Die Ministerpräsidenten der Länder wollen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am 13. Dezember über einen harten Lockdown entscheiden – der womöglich bis 10. Januar andauert. Das Magazin „Business Insider“ berichtet, Bund und Länder hätten sich am Mittwochabend darauf geeinigt, dass eine gemeinsame Vorbereitungsgruppe einen Beschlussvorschlag entwerfen soll. Darüber soll dann im Rahmen eines sogenannten Umlaufbeschlusses oder einer Telefonkonferenz am Sonntag entschieden werden.

Bei einem Umlaufbeschluss setzen alle Länder ihre Unterschrift darunter, kommen aber nicht persönlich oder via Telefonschalte zusammen. Zuvor hatte es am Dienstag und Mittwoch hinter den Kulissen zahlreiche Gespräche der Länder untereinander gegeben. Die sieben SPD-geführten Länder sowie Thüringen und Baden-Württemberg hatten einen neuen Gipfel demnach eigentlich abgelehnt.

Nach ihrer Ansicht sind notwendige regionale Verschärfungen in Corona-Hotspots bereits jetzt möglich, wurden aber vor allem im Süden und in Sachsen und Sachsen-Anhalt aber zu lange nicht umgesetzt. Zudem sind in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Brandenburg einige Landkreise unter dem kritischen Inzidenz-Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche.

Autor: red,dts
Foto: Das Dashboard des RKI zeigt am Morgen des 10. Dezember für Köln keine Covid-19-Fallzahlen an. Foto: Screenshot