Köln | Unter dem Motto „Du kannst nicht zur Demo – Dein Schild schon“ hatte die Klima-Initiative „Kölle for Future“ Aktivisten dazu aufgerufen stellvertretend für die persönliche Teilnahme zumindest das eigene Protest-Schild zur Freitags-Demo auf dem Heumarkt zu zuschicken.

Denn die wurde coronabedingt auf 50 Teilnehmer begrenzt. 400 meist kreativ bemalte und mit Slogans versehene Papp-Schilder konnten die Organisatoren einsammeln, die sie in Form eines Baumes auf dem Heumarkt auslegten. Neben Vertretern der verschiedenen Kölner Klima-Gruppen, unter anderem Parents for Future, Grannies for Future und Students for Future, nahmen auch zahlreiche Schüler an der für 50 Personen genehmigten Demo teil.

Mit einem Tanz-Flashmob und gemeinsamem Singen wurde für Stimmung gesorgt. In einer Kundgebung betonten mehrere Redner die wichtige Rolle der Bäume im Kampf gegen die Klimakrise. Dies hätten einige Länder bereits erkannt und das Pflanzen von Bäumen zur obersten Priorität gemacht. So habe Äthiopien bereits den Weltrekord im Bäumepflanzen gebrochen und auf den Philippinen sei jeder Schüler verpflichtet bis zu seinem Schulabschluss zehn Bäume in die Erde zu setzen. Lena Müllhäuser von Parents for Future rief die Kölner dazu auf, Bäume im öffentlichen Raum selbst zu gießen oder eine Baum-Patenschaft zu übernehmen, da viele Bäume durch einen weiteren Rekord-Hitzesommer zu vertrocknen drohten.

Deutliche Kritik richtete sie in Richtung der Politik, sowohl auf Bundes- als auch auf Lokalebene: „Es macht uns wütend, dass die Politik über Abwrackprämien diskutiert und den Ausbau des FC-Heims durchwinken will, und damit den äußeren Grüngürtel, unsere ‚grüne Lunge‘ weiter zerstört“, so Müllhäuser. Sie bedauerte, dass das Thema Klimawandel aus Politik und Medien größtenteils wieder verschwunden sei. Die Initiative hat eine Postkartenaktion an NRW Ministerpräsident Armin Laschet und Abgeordnete vorbereitet und ruft dazu auf an der Sondersitzung der Bezirksvertretung Lindenthal zur Bebauung des Grüngürtels am 25.05. teilzunehmen. Die verpflichtende Anmeldung dazu ist ab heute per Mail möglich.

Autor: Julia Katharina Brand
Foto: Mit dem Schlachtruf „Klimakrise tötet“ ließen sich die Teilnehmer plötzlich zu Boden fallen – „Die Inn“ nennt sich die dramatische Version des „Sit Inn“. (Foto: Brand)