Köln | Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region (EKV) will das ehemalige Gebäude des Diakonischen Werks Köln für die Flüchtlingsunterbringung zur Verfügung stellen. Zuvor muss das Gebäude, in der bis zum Frühjahr eine Anlaufstelle für die Kölner Winterhilfe eingerichtet ist, von der Stadt auf Eignung überprüft werden.

Ursprünglich sei geplant gewesen, die nach dem Umzug des Diakonischen Werks in neu geschaffene Räumlichkeiten im Haus der Evangelischen Kirche zu verkaufen, um den Ausbau des Haupthauses in der Kartäusergasse zu refinanzieren, so der Stadtsuperintendent des EKV, Rolf Domning. Dann habe man sich jedoch dazu entschlossen die Immobilie in der Innenstadt zu behalten und zu entwickeln, auch vor dem Hintergrund der „prekären Situation der Flüchtlingsunterbringung“ in Köln. Das Angebot an die Stadt Köln, die Immobilie, die momentan im Rahmen der Kölner Winterhilfe Platz für maximal 70 Personen bieten soll, für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen, sei positiv aufgenommen worden, so Domning. „Die Freude war sehr groß.“

Zuvor war der Vorschlag ausgiebig mit der Verbandsvertretung länger diskutiert worden, so Manfred Rekowski, der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR). Dort sei man auf große Zustimmung gestoßen, trotz des Verzichts auf den Erlös aus dem Verkauf des Gebäudes.  Zusätzlich zur angebotenen Immobilie will soll das Diakonische Werk des EKV die Leitung und Betreuung des künftigen Flüchtlingswohnheims übernehmen, wenn die Prüfung durch die Stadt positiv verläuft. Um dies leisten zu können, würde zusätzliches Personal benötigt, so Helga Blümel, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Köln und Region.

Henriette Reker, Dezernentin für Soziales, Integration und Umwelt der Stadt Köln betonte, sie sei froh und glücklich darüber, dass die evangelische Kirche mit diesem Angebot auf die Stadt zukomme. Diese könne die Unterbringung allein mit Immobilien in eigenem Besitz nicht stemmen. „Hier ist die Verantwortungsgemeinschaft der Stadtbevölkerung gefragt“, so Reker. Neben dem Angebot der evangelischen Kirche habe es auch Angebote seitens des Erzbistums sowie der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) gegeben. Blieben die derzeitigen Zahlen neu ankommender Flüchtlinge in Köln konstant, brauche man pro Monat zusätzliche 70 Plätze für deren Unterbringung, so Reker.

Bei der Immobilie in der Brandenburger Straße müsse nun geprüft werden, ob eine Unterbringung dort möglich sei, so Freker. Über die Anzahl der Personen, die dort eine Unterkunft finden könnten, wollte Freker sich nicht äußern, man müsse erst die Überprüfung abwarten. Sie dürfte jedoch unter der Anzahl der 70 Plätze liegen, die derzeit im Rahmen der Winterhilfe dort zur Verfügung stünden. Wann die Prüfung stattfinden wird, steht momentan noch nicht fest. Sie soll aber spätestens nach Ende der Winterhilfe Ende März/Anfang April erfolgen. Danach soll auch feststehen, wie hoch die Investitionen für einen eventuellen Umbau der bisherigen Büroräume zu Wohn- und Schläfstätten wären.

Autor: Daniel Deininger