Köln | Der Bund der Steuerzahler listet das Projekt „Miqua“ aus Köln in seiner neuen Ausgabe des Schwarzbuchs. Der Bund der Steuerzahler sagt: „Wieder zeigt sich, dass sich eine finanziell angeschlagene Stadt wie Köln auf Großprojekte mit unkalkulierbaren Risiken nicht einlassen darf. Die Stadt sollte dringend prüfen, ob und wie sie beim Projekt „MiQua“ umsteuern kann.“

Es geht um die Archäologische Zone/Jüdisches Museum vor dem Kölner Rathaus. Das Schwarzbuch schreibt: „Wann das Museum eröffnet und was es am Ende kosten wird, ist derzeit unklar“. Das Problem sei, dass der Stahlpreis sich verdreifacht habe, ein Bauunternehmen Insolvenz anmeldete und sechs Unternehmen wegen Bauverzögerungen kündigten. Jetzt müssten sieben Aufträge neu ausgeschrieben werden. Eigentlich sollte das Museum Ende 2019 eröffnet werden, jetzt wird als Termin August 2014 angestrebt. Fänden sich keine neuen Unternehmer drohten neue Verzögerungen.

Die Kosten stiegen von 48 Millionen Euro in 2010 auf 77 Millionen in 2017. Die heutige Prognose der Stadt liegt bei 95 Millionen Euro. Neue Kostenprognosen sollen nach den Neuauschreibungen erstellt werden. Dabei steigt der Kostenanteil der Stadt Köln kontinuierlich an, da das Land NRW seine Fördermittel auf 32,7 Millionen Euro gedeckelt hat. Das Schwarzbuch schreibt: „Wie die Stadt die Mehrkosten finanzieren will, und welche Projekte für das „MiQua“ geschoben oder gestrichen werden müssen, beantwortete die Stadt bis Redaktionsschluss nicht.“

Autor: red