Köln | Die Millionenstadt Köln wächst weiter. Nachdem in den Vorjahren vor allem das so genannte Wanderungssaldo für den Anstieg der Bevölkerungszahlen verantwortlich war, lag der Hauptgrund im vergangenen Jahr bei einem steigenden Geburtenüberschuss.

Wie das städtische Presseamt am heutigen Montag berichtete, liegt die Einwohnerzahl für Köln Ende 2017 bei 1.084.795 Menschen, knapp 3.000 mehr als ein Jahr zuvor. Das Bevölkerungswachstum ist, anders als in den vergangenen sieben Jahren, nicht auf die Zahl der Zuziehenden, sondern im Wesentlichen auf die positive Entwicklung der Geburtenanzahl zurückzuführen. Mit 11.784 blieb sie auf dem hohen Niveau von 2016. Wie schon im Vorjahr überstiegen die Geburten die Sterbefälle 2017 deutlich, und zwar um 2.311. Beim so genannten Wanderungssaldo gab es 2017 einen deutlichen Rückgang.

Wanderungssaldo nähert sich dem Nullpunkt

So lag die Zahl der Zuzüge mit 57.849 Personen deutlich unter dem Niveau der Vorjahre (2015: 66.687 und 2016: 65.005). Vor allem die Zuzugszahlen von Ausländerinnen und Ausländern nach Köln reduzierten sich innerhalb eines Jahres enorm (minus 7.795). Dies ist vor allem auf die gesunkene Zahl zuziehender Geflüchteter zurückzuführen. Auf der anderen Seite stieg die Zahl der Fortzüge aus Köln deutlich an. Die seit 2015 insgesamt ansteigende Zahl erreichte 2017 mit 57.225 Personen den höchsten Wert seit 2008.

Köln verlassen vor allem deutsche Personen im Alter zwischen 30 und 45 Jahren, also in der Altersgruppe, in der Familien mit Kindern überdurchschnittlich zu finden sind. Die Abwanderungen deutscher Familien vor allem ins Kölner Umland sind seit Jahren zu beobachten, heben sich 2017 jedoch noch einmal deutlich von 2016 sowie dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre ab.

Geburtenanstieg wegen Trend zur größeren Familie

Die Zahl der Geburten lag mit 11.784 auf einem konstant hohen Niveau. Im langfristigen Vergleich zeigt sich, dass trotz der hohen Anzahl von Zugezogenen in den Jahren 2015 und 2016 das Verhältnis zwischen Müttern mit deutscher und anderer Staatsangehörigkeit nur geringfügig verändert hat. Im Jahr 2007 lag die Verteilung bei insgesamt 9.358 geborenen Kindern bei 6.593 Kindern mit deutscher Mutter und 2.765 mit Müttern ausländischer Nationalitäten (Ausländeranteil: 29,5 Prozent).

Zehn Jahre später war das Verhältnis mit 8.189 zu 3.595 nur geringfügig verändert (Ausländeranteil: 30,5 Prozent). Die Familiengrößeselbst hat zugenommen. Vor allem die Zahl zweitgeborener Kinder ist gestiegen (seit 2007 um 67 Prozent). 3.914 zweite Kinder machen ein Drittel aller Geborenen aus, so die Kölner Statistiker weiter.

Die Stadtverwaltung will auf Basis dieser neuen Zahlen die eigenen Prognosen anpassen, hieß es dazu abschließend.

Autor: rk