Köln | Vor zwei Tagen erblickte ein junges Trampeltier der Gattung Camelus ferus bactrianus“ das Licht der Welt. Es ist der erste Nachwuchs in dem Gehege seit 15 Jahren.

Die Zooverantwortlichen benannten 9:45 Uhr als Geburtsstunde des Jungtieres. Seine Eltern sind Vater „Iwan“ und die 2016 neu hinzugekommene Mutter „Charlotte“, die im Jahr 2016 aus dem Dortmunder Zoo an den Rhein kam. Einige Besucherinnen und Besucher hatten das Glück, die Geburt live miterleben zu können, da der Zoo zu dieser Uhrzeit am Dienstag bereits geöffnet hatte. Zwei Stunden danach war das Junge bereits auf den Beinen, wenn auch etwas wackelig.

Ausgewachsene Trampeltiere erreichen eine Körperlänge von bis zu drei Metern und ein Stockmaß von bis zu 250 Zentimetern. Das Gewicht kann 600 Kilogramm betragen. Hengste werden deutlich größer und schwerer als Stuten. Die Kamelhöcker sind Fettspeicher. Bei der chemischen Verwertung des Fettes wird Wasser frei, sodass die Höcker indirekt auch als Wasserspeicher fungieren. Auch sonst ist das Säugetier perfekt an seinen natürlichen Lebensraum, aride Zonen wie Wüsten und Steppen angepasst.

So können Trampeltiere ihre Nasenlöcher verschließen, um so noch weniger Flüssigkeit zu verlieren. Sehr lange Wimpern schützen die Augen der Tiere vor Sand. Die Tiere erreichen in der Regel Geschwindigkeiten von rund 15 km/h im so genannten Passgang. Im Frühjahr wird das lange und wollige Fell der Kamele abgelegt.

In freier Wildbahn leben Trampeltiere in kleinen Herden von bis zu 20 Tieren. Sie werden von einem Leithengst angeführt. Trampeltiere können sowohl Hitze von über 50 Grad als auch Kälte von nahezu -30 Grad Celsius vertragen. Die Wildform ist heute fast ausgerottet. Trampeltiere als Haustiere gibt es dagegen in Nordafrika, dem Nahen Osten oder Innerasien noch millionenfach.

Das Jungtier hat sich 13 Monate bis zur Geburt im Mutterleib entwickelt. Rund ein halbes Jahr lang wird es die Mutter noch säugen, bevor es entwöhnt wird. Mit etwa fünf Jahren sind die Tiere ausgewachsen. Einen Namen hat der Nachwuchs noch nicht, es sollte aber ein männlicher Vorname werden.

Autor: bfl
Foto: Mutter und Junges sind in den ersten sechs Monaten unzertrennlich. Bild: Werner Scheurer