Am heutigen Montag hat der Kölner Zoo eine neue Attraktion in seinem Geparden-Gehege vorgestellt. Der so genannte „Cheetah-Run“ ermöglicht es dem schnellsten Landsäugetier, wie in der freien Natur mit hoher Geschwindigkeit hinter seiner Beute herzujagen.

Im Kölner Geparden-Gehege leben die beiden Männchen „Duma“ und „Kito“, sie sind Botschafter ihrer bedrohten Artgenossen im natürlichen Lebensraum. Damit sich die beiden Geparden-Männer nicht langweilen, hat der Kölner nun eine neue Anlage aufgestellt, die zukünftig drei Mal in der Woche zum Einsatz kommt.

Geparden wurden in der freien Natur bereits mit einer Spitzengeschwindigkeit von 112 km/h gemessen. Dieses Tempo können die eleganten Tiere allerdings nicht lange aufrechterhalten, maximal 300 bis 350 Meter. Der Körperbau ist ganz auf diese Jagdweise ausgerichtet, denn auch ihre Beutetiere erreichen hohe Geschwindigkeiten und sind darüber hinaus mitunter noch wendiger als die Raubtiere.

„Die Geparden bei dieser ,Sprinteinheit‘ beobachten zu können, ist spektakulär“, kommentierte Zoovorstand Christopher Landsberg die neue Attraktion. Für den Cheetah-Run wird mit Hilfe von Seilscheiben und Umlenk-Rollen ein Kurs abgesteckt und ein Köder – zum Beispiel ein Kaninchenfell – an einem Seil über die Anlage bewegt. Der angeschlossene Motor erlaubt Geschwindigkeits- und Richtungsänderungen, genau so wie in der freien Natur.

Geparden sind selten geworden

Die Raubtiere waren früher in weiten Teilen Afrikas und Asien ansässig. Heute gilt der Geppard als vom Aussterben bedroht. In Asien leben letzte Populationen nur noch im Iran, hier wird die Zahl der in Freiheit lebenden Tiere auf gerade mal 50 geschätzt. In Afrika zählen Zoologen 90 Populationen, die es zusammen auf rund 6.700 Exemplare bringen. Der Mensch und seine Ausdehnung in die Natur sowie der gesunkene Bestand an Beutetieren und nicht zuletzt die Wilderei setzen dem Geparden weiter zu.

Die einzelgängerisch lebenden Weibchen können bis zu acht Jungtiere werfen. Meist sind es aber nur vier. Nur ein geringer Prozentsatz davon überlebt. Jungtiere verlassen im Alter von rund 18 Monaten die Mutter. Schwestern ziehen noch mehrere Monate gemeinsam mit ihren Brüdern umher, bevor sie sich trennen und sich allein in einem Gebiet niederlassen. Männliche Geparden sind sehr viel sozialer. Meist bleiben männliche Tiere zusammen.

Maßgeblich unterstützt wurde die Aufstellung der Rennanlage vom Kölner Porsche-Zentrum. Über die Kosten der neuen Attraktion machten die Verantwortlichen keine Angaben.

Autor: bfl
Foto: Gepannt auf die Beute. Die neue Rennanlage ist heute offiziell vorgestellt worden. Foto: Werner Scheurer