Köln | aktualisiert | Der Innenminister des Landes NRW Herbert Reul berichtete wie die Umsetzung des Ansammlungs- und Kontaktverbot gelingt. Bislang registrierte das Innenministerium 249 Verstöße. Der Minister nannte Beispiele auch aus Köln. Verkehrsminister Wüst erklärte die Maßnahmen zur Mobilität in NRW.

69-jährige Kölnerin rastet wegen Klopapier ab

In Nordrhein-Westfalen registrierte die Polizei 249 Verstöße gegen den neuen Straf + Bußgeldkatalog der im Rahmen der Corona-Pandemie aufgesetzt wurde. 219 Ansammlungen mit mehr als 2.000 Menschen wurden von der Polizei aufgelöst. In Oberhausen wollten sich vier Menschen nicht auflösen und husteten Zeugen an. Sie mussten 200 Euro Bußgeld bezahlen. In Bochum machten 20 Personen Fitnessübungen auf einem Spielplatz. In Köln wollte sich eine 69-jährige Frau nicht damit abfinden nur ein Paket Klopapier pro Person in einem Supermarkt erwerben zu können. Es kam zu einem handfesten Streit mit dem Supermarktpersonal. Die Frau schlug zu und erhielt eine Strafanzeige wegen Körperverletzung.

Zu den Zahlen erkrankter und in Quarantäne stehender Polizisten machte Reul keine Angaben. Die Polizistinnen und Polizisten in NRW seien gut mit Schutzausrüstung ausgestattet, so der Minister. Zur aktuellen Sicherheitslage sagte Reul, dass in einigen Deliktfelder die Zahlen zurückgehen. So zeige die Statistik im März mit Stichtag 25. März, dass es 500 Wohnungseinbrüche, 900 Taschendiebstähle und 170 Raubdelikte weniger gebe, als im Vergleichszeitraum 2019. Zu häuslicher Gewalt gebe es noch keine Zahlen. Es gebe aber neue Deliktfelder, die durch die Corona-Krise ausgelöst würden. Im Fokus stehe der „Enkeltrick im weißen Kittel“. Es seien vermehrt Betrüger unterwegs, die im weißen Kittel von Haustür zu Haustür zogen und Corona-Tests anböten. Auch vermeintliche Verwandte versuchten als Betrüger alte Menschen über den Tisch zu ziehen.

Es gebe weniger Verkehrsunfälle und weniger Verkehrstote. So beklagte NRW vom 1.-25. März 2019 im Verkehr 37 Tote, waren es im gleichen Zeitraum dieses Jahr 17.

Reul mahnte die Eltern auf die Internetaktivitäten ihrer Kinder zu achten, da er befürchte, dass Sexualstraftäter die Situation ausnützen würden.

Mietwagen für Krankenhausmitarbeiterinnen und -mitarbeiter

Das Land NRW legt derzeit ein Programm auf für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Krankenhäusern mit Corona-Patienten. Sie sollen für zwei Monate die Möglichkeit bekommen einen Mietwagen zu nutzen. Die Anträge können über das Verkehrsministerium NRW oder die Bezirksregierung Münster gestellt werden. Dafür stelle das Land Mittel in Höhe von 1 Million Euro zur Verfügung.

Bei den nach Sonderfahrplan fahrenden S-Bahnen, Regionalbahnen und Regionalexpressen habe die Landesregierung ein sehr klares Bild, so Verkehrsminister Hendrik Wüst, da Fahrgastzähler unterwegs gewesen seien. Auf einigen Linien sei es nötig nachzusteuern, weil zu viele Fahrgäste in den Bahnen waren. Hier sollen Doppelzüge eingesetzt werden, damit die Menschen auch in der Lage sind sich an das Kontaktverbot zu halten. Dies seien vor allem die Linien S 12, S 23, S 1, S4 und S 6 sowie die S 68. Bei den Regionalbahnen und Regionalexpressen seien dies der RB 27, der RB 33 und der RE 11.

Die Grünen im Kreistag Rhein-Sieg und dem Rat der Stadt Köln fordern eine Erhöhung der Kapazitäten des Regionalverkehrs. In den Hauptverkehrszeiten seien die Züge zu voll und die Menschen könnten den Mindestabstand nicht einhalten, stellen die Grünen fest. Sie fordern daher mehr Fahrten und längere Züge. Sie fordern, dass die Züge im Berufsverkehr mit der maximalen Kapazität fahren.

Der Flughafen Köln Bonn sei regulär in Betrieb, da hier ein besonders hohes Frachtaufkommen herrsche. Hier ist zudem eine Parkfläche für Flugzeuge freigegeben worden, da diese aufgrund der aktuellen Lage Parkmöglichkeiten am Boden benötigen.

Autor: Von Redaktion