Köln | Opernchefin Birgit Meyer stellt ihre Bühne der freien Tanzszene zur Verfügung. Gut zwei Monate nach dieser Ankündigung steht fest, welche Kölner Compagnie den Anfang macht: Eine Jury entschied sich für das Tanzlabel Emanuele Soavi incompany. Die Gruppe führt am 9. und 10. Oktober im Staatenhaus ihr Stück „Relics“ auf. Wenige Tage später gastiert dort die Gruppe Mouvoir/Stephanie Thiersch mit „Bronze by Gold“.

Wichtigste Kriterien für die Entscheidung der sechsköpfigen Jury waren ein langjähriger Arbeitsschwerpunkt in Köln sowie die Weiterentwicklung eines vielversprechenden künstlerischen Konzepts oder eine künstlerisch besonders wegweisende Produktion. Jurorinnen waren unter anderem Birgit Meyer, Hanna Koller, Tanzkuratorin an den Bühnen Köln, und Kulturamtsleiterin Barbara Foerster.

Mit Jochen Ulrich arbeitete um 1980 einer der bedeutendsten Choreographen Europas in Köln. Nachdem sein „Tanz-Forum“ als dritte Sparte der städtischen Bühne kaputt gespart wurde, gab es lange keinen Tanz mehr in Köln. Heute hat Köln eine der größten freien Tanzszenen, über 40 selbstständige Choreographinnen und Choreographen von internationalem Ruf arbeiten hier. Bislang unerfüllt blieb ihr Wunsch nach besseren Arbeitsbedingungen, insbesondere einem „Tanzhaus“, einer gemeinsamen Spielstätte. Das Angebot der Oper ist da höchst willkommen.

Autor: ehu | Foto: ehu
Foto: Im Staatenhaus, Interimspielstätte der Oper, gastieren im Oktober zwei Compagnien der freien Kölner Tanzszene.