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Köln | Die Stadt Köln lässt die Kölnerinnen und Kölner über die Nutzung der Kölner Friedhöfe unter dem Motto „Friedhof für alle! – Visionen, Lebensraum, Kultur“ auf dem Mitwirkungsportal diskutieren. Die Diskussion ist heftig entbrannt, während die einen eine Öffnung der Friedhöfe befürworten zeigen sich andere entsetzt. Report-K sprach mit der Kölnerin Stephanie Weinen, die eine Idee auf dem Mitwirkungsportal eingestellt hat. Die Kölnerinnen und Kölner können Ihre Meinung oder Ideen und Anregungen noch bis zum 10. Juli einbringen.

Auf dem Meinungsportal der Stadt Köln geht es hoch her. Da wird ein „Schwarm von E-Roller-Fahrern“ gesichtet und kritisiert, ein Trauernder schreibt, er sei entsetzt, Friedhöfe seien ein Ort der Trauer und Ruhe. Eine Kölnerin kann sich sogar Musikgruppen und Musikvereine auf den Friedhöfen vorstellen, so lange die Lautstärke geregelt bleibt.

Eine Idee: „Trost- und Trauerpfade“

Es geht bei dem Thema um die Zukunft. Auf den städtischen Friedhöfen werden mehr Freiflächen zur Verfügung stehen, da es einen Trend zur Urnenbestattung gibt. Dies bedeutet es entsteht ein Gestaltungsspielraum. Aber wie kann dieser genutzt werden? Dazu dient der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. Eine Kölnerin ist Stephanie Weinen, die sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Mit ihr spricht Andi Goral über die Idee der Stadt Köln, die Frage ob sich die Trauerkultur in unserer Gesellschaft veränderte und welche Idee sie einbrachte.

Weinen schreibt am 26. Juni im Mitwirkungsportal der Stadt Köln: „Trost- und Trauerpfade bieten Information, Meditation, Rituale – Ich möchte anregen, Trost- und Trauerpfade anzulegen, die Trauernde wie Besu-cher*innen in wohltuender Weise informieren, anregen und trösten können, so-wohl bei den vielfältigen kleinen Abschieden im Leben als auch bei schweren Verlusten durch den Tod eines nahen Menschen. In den verschiedenen Friedhofswinkeln finden sich Informationstafeln, inhaltlich verbunden mit den Erzählungen Be-troffener (Umgang mit Trauernden, schwere Erinnerungstage), Oasen für die Sinne (Wildblumenwiesen, Bachläufe, Skulpturen, Konzerte), ruhige und zentrale Orte für ein Gespräch, Stärkung eigener Kraftquellen (Texte, symbolhafte Rituale, Meditationsflächen). Diese Angebote finden sich auf dem Gelände verteilt ohne eine festge-legte Reihenfolge. Die Gestaltung der Pfade schützt, was Menschen auf Friedhöfen so einzigartig berührt. Sie stärkt ein Alltagswissen über Trost und Trauer, inhaltlich angebunden an Erfahrungen aus der Trauerbegleitung. Die Angebote machen sichtbar wie Menschen sich in schweren Zeiten beistehen können. Jeder Mensch trauert anders. Weitere konkretere Informationen habe ich bereit gestellt unter: www.trost-trauer-koeln.de/

Autor: Andi Goral