Köln | Das Sport- und Jugendministerium unterstützt 13 Fußballfanprojekte in Nordrhein-Westfalen in der Saison 2012/13, die helfen sollen, gewalttätige Ausschreitungen in Stadien zu verhindern. Die Fanprojekte werden mit jeweils bis zu 47.500 Euro in ihrer pädagogischen Fanarbeit unterstützt. Neben 12 weiteren Projekten steht auch Köln auf der Förderliste.Die Fußballfanprojekte helfen, Jugendliche in ihrer Persönlichkeit zu stabilisieren, extremistische oder rassistische Einstellungen zu bekämpfen und damit letztlich Gewalt in den Stadien zu verhindern“, erklärte Sportministerin Ute Schäfer. Jeder Euro, der in die Fanprojekte investiert werde, sei gut angelegt. Fanprojekte leisteten wichtige Beiträge zur Jugendarbeit in den Kommunen. „Sie bieten Hilfe und Beratung in schwierigen Lebensphasen sowie Treffpunkte und Freizeitaktivitäten an. Sie binden Jugendliche über den Fußball ein, die sonst schwer erreicht werden könnten“, sagte die Ministerin.

Im Sommer 1998 wurde das Kölner Fanprojekt e. V. gegründet und im Januar 2003 der Jugendzentren Köln gGmbH angegliedert. Hier finden fan- und fußballrelevante Veranstaltungen, Beratungsangebote sowie DVD-Abende vor Heimspielen statt, die insbesondere von den jungen Ultras gerne angenommen werden. Hinzu kommen präventive Angebote, die in Kooperation mit Kölner Schulen und Jugendeinrichtungen durchgeführt werden.
Das Land NRW fördert die Arbeit der 13 Fanprojekte gemeinsam mit den beteiligten Kommunen, der Deutschen Fußball-Liga und dem Deutschen Fußballbund mit jährlich insgesamt 1,65 Millionen Euro. Davon stammen rund 550.000 Euro aus dem Kinder- und Jugendförderplan des Landes. Der Deutsche Fußballbund und die betroffene Kommune zahlen jeweils dieselbe Summe.
Seit der Spielzeit 2010/2011 wird bei der Förderung der Fanprojekte kein Unterschied mehr zwischen den verschiedenen Ligen gemacht. „Wir haben damit die Rahmenbedingungen für die wichtige Arbeit der Fanprojekte verlässlich gestaltet“, sagte Schäfer. Die Ausschreitungen in der Vergangenheit hätten gezeigt, dass die Gefahr von Gewalt nicht nur bei Spielen der 1. Liga bestehe. Fanprojekte könnten langfristiger planen, auch im Fall eines sportlichen Abstiegs des Vereins.

Autor: Annika Knetsch
Foto: Symbolfoto