Köln | Viele Grußworte, Glückwünsche und Reden, bei denen Schiffsmetaphoriken nicht zu kurz kamen, so wurde der neue Präsident des Amtsgerichts, Henning Banke, eingeführt. Viele bekannte Gesichter waren unter den Gästen, darunter auch die Bürgermeisterin der Stadt Köln, Angela Spitzig, der Präsident des Oberlandesgerichts, Johannes Riedel, und der ehemalige Präsident des Amtsgerichts, Hans-Willi Laumen, um nur einige zu nennen.

Heute wurde in den Hallen des Oberlandesgerichts am Reichensbergerplatz Henning Banke, der neue Präsident des Amtsgerichts Köln öffentlich ins Amt eingeführt und der ehemalige Präsident Hans-Willi Laumen in seinen Ruhestand verabschiedet. Den Auftakt des Festes machte das Bernd Lier Swing Ensemble.

Bürgermeisterin Spitz wünschte Laumen einen „Aufbruch zu neuen Ufern“, einen beschwingten Gang in den Ruhestand gleich dem Swing, mit dem die Veranstaltung begonnen wurde, und ließ noch schnell Grüße von Oberbürgermeister Jürgen Roters ausrichten. Der Vorsitzende des Richterrats Roland Krebber nutze seine Rede auch um Kritik an der viel zu hohen Belastung der Richter („120 Prozent“) zu äußern und hoffe auf eine „amtsangemessene Besoldung“. Ebenso bemängelte sein Kollege Stephan Emmler, Vorsitzender des Personalrats beim Amtsgericht, dass zu viele Mitarbeiter lediglich in einem befristeten Arbeitsverhältnis ständen. Außerdem müssten sich, so Emmler, mehr Kollegen wieder mit dem Amtsgericht identifizieren können. Gesundheitsmanagement sei deshalb auch eine wichtige Maßnahme zur Förderung der Motivation und des Engagements.

Nach zahlreichen Dankesreden und dem Vortragen der Kurzbiographien des derzeitigen Präsidenten sowie des ehemaligen, kamen auch Laumen und Banke zu Wort. Laumen bekräftigte, er habe seine Amtszeit sehr genossen und wünsche sich nun, dass die hervorragende Arbeit der Justiz in Köln auch Anerkennung finde. Er könne nun auf 30 Jahre Justizleben zurückblicken. Während dieser Zeit habe er drei wichtige Veränderungen beobachten können. Erstens, die „Computisierung“ der Justiz. Bald solle endgültig die elektronische Akte Einzug in das Gericht halten. Zweitens, die Verweiblichung der Richterschaft. Heute seien 60 Prozent der Richter Frauen, eine positive Entwicklung, wie Laumen findet, er wünsche sich aber nicht eine reine Frauendomäne in diesem Beruf. Und drittens, der Bedarf an Rechtspflegern sei nicht gedeckt. Die Ausbildung der Rechtspfleger sei nämlich über lange Jahre vernachlässigt worden.

Zum Ende der Veranstaltung bedankte sich Banke bei seinem Vorgänger und hob hervor, dass Laumen nicht nur ein guter Freund, sonder auch guter Chef sei. Abschließend blieb er dem Motto treu: „Einmal Amtsrichter, immer Amtsrichter.“

Hennig Banken ist bereits seit April diesen Jahres im Amt des Präsidenten des Amtsgerichts Köln. Heute fand die festliche Einführung statt.

Autor: Nelli Morkel
Foto: Präsident des Amtsgerichts Henning Banke