Köln | Wie hoch ist der Luftwiderstand? Wie groß ist die Stirnfläche? Und wie aerodynamisch ist meine Seifenkiste überhaupt? Genau diese Fragen wurden dem Rupi Racing Team am Montag Vormittag beantwortet. Seit acht Wochen schrauben die jungen Männer vom Haus Rupprechtstraße GGmbH an ihrem Fahrzeug. Unterstützung erhalten die ehemaligen Straftäter dabei von dem Kölner Unternehmen MeinAuto.de. Am 8. September 2011 wollen sie beim „Smidt- Seifenkistencup“ teilnehmen – und gewinnen.

Es ist das erste Projekt dieser Art, denn es hat noch niemand in der Gruppe bislang eine Seifenkiste gebaut. Trotzdem schließt der Einrichtungsleiter, Karl Peter Ochs einen Sieg nicht aus „Wir dulden es nicht, wenn der Titelverteidiger seinen Titel nicht verteidigt. Ob wir noch mal antreten machen wir also vom Verlauf des Rennens abhängig“. Die jungen Männer vom Haus Rupprechtstraße GGmbH stecken ihre ganze Motivation in das Projekt und lernen durch Ausprobieren. Das Projekt soll helfen die ehemaligen Straftäter wieder auf die richtige Bahn zu lenken. Nach dem Motto „Zurück auf die richtige Bahn- vom Straftäter zum Seifenkisteningeneur“ hoffen sie auf einen Sieg. In der gemeinsamen Arbeit wird den ehemaligen Straftätern nicht nur Teamwork näher gebracht, sie haben auch einen geregelten Arbeitstag, der ihnen ein wenig Struktur zurück bringen soll. Die Männer bauen ihre Seifenkiste komplett in Eigenregie – angefangen mit der Rennstrecken-Besichtigung und Bauplanung über Fahrwerk und Tuning bis zur TÜV-Abnahme.

Seifenkisten Test im Windkanal

Gemeinsam mit dem Kölner Unternehmen MeinAuto.de (www.meinauto.de) schrauben die jungen Männer bereits seit acht Wochen täglich an der Seifenkiste. Nur Reifen und Achsen wurden bei dem Deutschen Seifenkisten Verband bestellt. Alle anderen Teile – vom Sitz über die Lenkung bis hin zur Karosserie – stellen sie selbst her. Gebaut wird in der hauseigenen Werkstatt unter Anleitung von Werkstattleiter Christoph Kunow in der Rupprechtstraße. Die Seifenkisten erreichen auf der Strecke in Leverkusen-Edelrath Geschwindigkeiten von bis zu 70 Stundenkilometern. Damit dort die Sicherheit aller Fahrer gewährleistet ist, werden alle Seifenkisten rund eine Woche vor dem Rennen vom TÜV geprüft. Über 250 Stunden Arbeit haben die Männer bereits in ihre Seifenkiste gesteckt. Um zu testen, ob die Seifenkiste auch optimal auf der Strecke liegt, wurden sie bei Toyota im Windkanal getestet. Das Unternehmen zeigte sich von dem Projekt begeistert und stellte den jungen Männern ihre Test-Labor gestern kostenlos zur Verfügung. Dort wo normalerweise Formel 1 Wagen getestet werden, stand gestern die Seifenkiste des Rupi Racing Teams. Fahrer Christian Naujoks (23) durfte sich in die Seifenkiste setzten und schon mal einen Eindruck davon bekommen, wie es ist, den Fahrtwind um sich zu spüren. Um zu gucken wie windschnittig der Wagen ist, wurde mit Hilfe von Rauch die Strömung des Windes simuliert.

Mehr Informationen zu dem Projekt  www.meinauto.de/seifenkistenprojekt

Autor: Annika Knetsch
Foto: Christian Naujoksin der Seifenkiste im Windkanal.