Köln | Zum zehnjährigen Bestehen des „Bündnis für Köln“ lassen Stadt und Ford eine ungewöhnliche Spenden-Aktion wieder aufleben: Kölner Bürger sind aufgerufen gemeinsam eine Nagel-Skulptur zu errichten. Gegen eine Spende kann jeder Kölner einen Nagel in die Skulptur hauen.

Die Idee zu der ungewöhnlichen Spendenaktion stammt aus der Kölner Geschichte. 1950 schuf der österreichische Bildhauer Wolfgang Wallner „Tünnes und Schäl“ als eine vier Meter hohe Figurengruppe mit den typischen Häusern der Altstadt. Diese wurde als Nagelplastik für den Wiederaufbau des Gürzenich ausgestellt, wo sie bis heute ihren Platz hat. Gezeigt wurde die Skulptur damals auf dem Neumarkt, wo jeder Bürger gegen eine Spende einen Nagel einschlagen konnte.

Gut 60 Jahre später wird diese Idee nun zum zehnjährigen Bestehen des „Bündnis für Köln“ als Partnerschaft zwischen der Stadt und Ford wieder aufgegriffen. Die Kölner Künstlerin Susan Keil entwarf das Konzept für das Kunstwerk, das von Meinolf Zavelberg, einem Mitarbeiter des Forstreviers rechtsrheinischer Wald, mit der Motorsäge aus einem Baumstamm geschnitzt wurde. Die Skulptur wird künftig an publikumsintensiven Orten wie dem Rathaus oder der Schildergasse ausgestellt, wo gegen ein Spende ein Nagel eingeschlagen werden darf. Das Geld kommt dem Ausbau der Kinderkrebsstation im Klinikum an der Amsterdamer Straße zugute. Die ersten Spender waren heute Morgen OB Jürgen Roters und Ford-Chef Bernhard Mattes im historischen Rathaus.

„Die Stadt braucht bürgerschaftliches Engagement mehr den je. Ford war hier Vorreiter gewesen und ist ein hervorragender Repräsentant dafür. Inzwischen gibt es eine Reihe von Firmen, die sich auf diesem Gebiet engagieren“, freut sich Roters. Das „Bündnis für Köln“ wurde 2002 zunächst als zeitlich befristetes Projekt ins Leben gerufen und inzwischen unbefristet verlängert.

Dabei werden Ford-Mitarbeiter zwei Tage im Jahr vom Konzern freigestellt, damit sie sich bei ehrenamtlichen Projeketen engagieren können. Inzwischen haben 10.000 dieses Angebot genutzt. „Insgesamt sind 150.000 Arbeitsstunden zusammengekommen. Damit kann man schon etwas bewegen“, erklärt Mattes. Außerdem stellt das Unternehmen auch Fahrzeuge für gemeinnützige Projekte zur Verfügung. Eingesetzt wurden diese unter anderem beim „Autofahren für Blinde und Sehbehinderte“. Weitere von der Stadt vorgeschlagene Projekte waren zum Beispiel eine Fahrradwerkstatt, bei der Kinder und Jugendliche des Vereins Kindernöte lernten, ihr Rad selbstständig sicher für den Verkehr zu machen. Auch bei der Bergung der Archivalien des eingestürzten Stadtarchivs kamen Ford-Fahrzeuge zum Einsatz.  

Autor: Stephan Eppinger
Foto: Ford-Chef Bernhard Mattes und Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters hauten heute die ersten Nägel in die Spenden-Skulptur