Köln | Nun also doch: Nach jahrelangem Verfall und Leerstand will die Stadt das Ulrich-Haberland-Haus in Köln-Stammheim zu neuem Leben erwecken. Im September wird die Verwaltung der Bezirksvertretung Mülheim und dem Liegenschaftsausschuss eine Vorlage zur Einleitung der zweiten Stufe des Vergabeverfahrens vorlegen.

In der ersten Stufe des Verfahrens wurden vier Grobkonzepte mit unterschiedlichen Nutzungskonzepten eingereicht – das Spektrum reichte von Altentagesstätte über ein Tagungshotel bis zum soziokulturellen Tagungszentrum mit Gastronomie, Mutter-Kind Café, Alten- und Jugendtreff, Werkstätten, Ateliers und Proberäumen. Das verwaltungsinterne Auswertungsverfahren zu den eingereichten Unterlagen hatte ergeben, dass alle vorliegenden Grob-Konzepte nachgebessert werden müssen. Zwei Bewerber haben ein überarbeitetes Konzept eingereicht.

Nachdem die Bauvoranfragen positiv beschieden wurden, wird die Verwaltung weitere Verhandlungen mit den Bewerbern aufnehmen und nach Abschluss des Verfahrens ein Erbbaurecht bestellen und dem Rat eine entsprechende Beschlussvorlage vorlegen.

Das Ulrich-Haberland-Haus liegt auf dem Gelände des Stammheimer Schlossparks. Gebaut wurde es 1952 von den Bayer-Werken als Altenheim. 1983 übernahm die Stadt das Haus und den Park wieder. Bis 2011 wurde es mit seinen über 100 Zimmern und Rheinblick-Speisesaal vom Kölner Studierenden Werk als Studentenwohnheim genutzt. Seitdem steht es leer. Ein neue Wohnnutzung wurde bislang unter anderem mit dem Hinweis auf die nahe Kläranlage Stammheim verhindert.

Immer wieder setzen sich auch Künstler während des alljährlichen Skulpturenpark im Schlosspark Stammheim mit Zustand und Umfeld des Ulrich-Haberland-Hauses auseinander: 2014 stellte Björn Erich Kohnen Fotos der Park-Bäume in dessen Fenster.

Autor: ehu
Foto: Beliebtes Objekt für Sprayer: Das leerstehende Ulrich-Haberland-Haus im Schlosspark Stammheim