Köln | Wilhelm Belke kann auf 30 Jahre Erfahrung in der Kölner Stadtverwaltung zurückblicken, 20 davon im Stadtplanungsamt. Jetzt soll der 58-Jährige als Referent der Oberbürgermeisterin dafür sorgen, dass es rund um Dom und Hauptbahnhof sauberer und sicherer wird.

Dom, Hauptbahnhof und der Nordrand der Altstadt, sieben Plätze und fünf Hotels: ein höchst frequentiertes Stadtquartier mit vielen Nutzungs- und Funktionsüberlagerungen. Kunden der nahen Einkaufsstraßen sind hier unterwegs, Touristen, täglich 300.000 Pendler. Rund 32 Millionen Euro hat die Stadt in den letzten Jahren zur „architektonischen“ Verschönerung ausgegeben. Der Umbau an der Ostseite des Doms steht kurz vor dem Abschluss.  

Ein Ziel: die bessere Koordination der städtischen Fachämter

„Jetzt müssen wir den öffentlichen Raum schön und sauber halten“, begründet OB Henriette Reker die neue Referentenstelle. Der „Neue“ ergänzt: „Das Ordnungsamt alleine reicht da nicht.“. „Ich werde Klinken putzen“, verspricht Belke und will nicht nur  die städtischen Fachämter und Unternehmenstöchter an einen Tisch bringen. Denn da „gibt es oft separate Übungen, fehlt die Abstimmung im Vorfeld“, weiß er aus seiner Erfahrung.

Auch Geschäftsleute, Hoteliers und Gastwirte sind eingeladen, sich mit ihren Ideen und Vorstellungen einzubringen, ob als Einzelpersonen oder durch ihre Interessenverbände. Ebenso die Hohe Domkirche und die Polizei, mit der schon lange eine Ordnungspartnerschaft besteht. Schließlich können sich auch interessierte und aufmerksame Bürgerinnen und Bürger bei ihm mit Kritik und Vorschlägen melden (Tel. 0221 / 221-35 900). Die Entwicklung eines „gemeinsamen Werteverständnisses für Köln“ schwebt ihm vor.

Reker und Belke verweisen auf die Stadtordnung

Kurzfristig steht bei ihm die Entfernung von „Kundenstoppern“ auf dem Programm, die etwa auf der Marzellenstraße den Fußgängerverkehr behindern. Auch die Umgebung um das „Blaue Zelt“ will er freundlicher gestalten. Langfristig wünscht er sich eine Umgestaltung des Johannisstraßen-Tunnels unter dem Hauptbahnhof: „Baumaßnahmen reichen hier nicht aus, es braucht auch eine Sozialkontrolle.“

Belke und Reker betonen: Zum Schön- und Sauberhalten gehört auch die Einhaltung der Regeln, wie sie in der 2017 überarbeiteten Kölner Stadtordnung festgehalten sind. Ob sich die dezent angekündigte verstärkte Kontrolle künftig nicht nur gegen auffällige Drogen- und Alkoholabhängige richtet, sondern auch gegen Otto Normalverbraucher und seinen ausgespuckten Kaugummi (Bußgeld zwischen 30 und 60 Euro), die nicht beseitigte Hundekot (45 Euro) oder das verbotene Taubenfüttern (ab 35 Euro), bleibt abzuwarten.

Autor: ehu
Foto: Mehr Sauberkeit um Dom und Hauptbahnhof: Wilhelm Belke soll künftig Maßnahmen koordinieren und moderieren.