Köln | „Schon beim Anblick des Rohbaus wird klar, dass sich der Kraftakt zur Generalsanierung der Flora gelohnt hat. Es ist gut, dass wir diese Chance genutzt haben“, sagt am Mittwochmittag Oberbürgermeister Jürgen Roters beim Richtfest des Prestigeprojektes im botanischen Garten.

Dabei war der Bau des ursprünglichen Gebäudes schon vor knapp 150 Jahren ein Ereignis in Köln. Der ursprünglich Park musste damals weichen, weil er am Platz des späteren Hauptbahnhofs im Weg war. Finanziert wurde das Vorhaben von reichen Bürgern der Stadt, die einen palastartigen Wintergarten schufen, der 1894 mit einem großen Ball eröffnet wurde.

„Es war ein Gebäude, das arabische und maurische Einflüße mit romanischen Rundbögen und Anklängen an die Renaissance vereinigte. Es war ein völlig neues Raumgefühl, da wird hoffentlich wieder der Fall sein, wenn die Flora 2014 ihre Pforten öffnet“, erklärt der OB beim Blick auf den Bau, in den 36 Millionen Euro investiert werden.

Als Aufsichtsratsvorsitzender von Köln-Kongress ist Winrich Granitzka froh, dass die Entscheidung so im Rat gefallen ist: „Das wäre heute bei der katastrophalen Haushaltslage so wohl nicht mehr wahrscheinlich und die Flora würde in einem Dornröschenschlaf versinken.“ Besonders erfreut ist er, dass die Flora mit ihren neuen Tonnendach die alte Silouette wieder zurückbekommt, auf die man bei Sanierung der Kriegsschäden pragmatisch verzichtet hatte.

Binnen von gut einem Jahr wurde die Flora entkernt und wieder aufgebaut. In September 2011 war der Startschuss für das Projekt. „Die Flora wieder mit alter Schale und jungem Kern wiedererstrahlen. Sie verfügt über neueste Klima- und Lüftungstechnik und entspricht alle Erfordernissen der Sicherheit und des Brandschutzes“, sagt Granitzka bei der Feier im künftigen Festsaal. So entstehe ein altes Stück Köln wieder neu. Dafür sei jeder Cent gut investiert.
OB Roters legte in seiner Ansprache Wert darauf, das mit der Flora ein Haus der Bürger entsteht – ein Ort, wo Köln seine Feste feiert. „Weitere Projekte wie die Zukunft der Schaugewächshäuser stehen derzeit noch an. Dieser Ort ist wichtig für Köln, er genießt bei allen Bürgern ein hohes Ansehen und eine hohe Beliebtheit.“ Er werde alles daransetzen, dass das Projekt den Kostenplan einhalte und im vorgesehenen Zeitplan realisiert werden.

Was die Zukunft der Flora nach der Wiedereröffnung angeht, zeigt sich Köln-Kongress-Chef Bernhard Conin zuversichtlich: „Wir haben bereits viele Anfragen für die Jahre 2014 und 2015. Wir freuen uns, das Haus pünktlich zu dessen 150-jährigen Bestehen wieder in Betrieb nehmen zu können.“

Autor: Stephan Eppinger