Köln | Wo derzeit noch Baukräne und Betonmischer das Sagen haben, soll bis zum Frühjahr 2014 ein neues Kölner Schmuckstück entstehen. Dann eröffnet die neue Flora ihre Pforten und das in historischem Glanz mit Tonnendach und größerem Ballsaal. Dafür war das alte Gebäude bis auf die vordere Fassade komplett abgerissen worden. Während der Keller im Rohbau schon weitgehend fertig ist, entsteht derzeit die erste Etage des traditionsreichen Hauses inmitten des botanischen Gartens.

Am 14. August 1864 war dieses eröffnet worden und entwickelte sich schnell zu beliebten Festsaal der Kölner. Eröffnet wurde es damals mit einem Konzert, einem Ball und einem Feuerwerk. Genauso soll es wieder sein, wenn 2014 der Betrieb im neuen Gebäude aufgenommen wird. Vier Tage wird gefeiert, zum Abschluss gibt es einen „Tag der offenen Tür“. Insgesamt liegt das Investitionsvolumen für das gesamte Projekt bei 36 Millionen Euro. Auch sonst soll die Flora in den Sommermonaten auf der Außenterrasse täglich offen stehen. Wie genau dort das gastronomische Angebot aussieht, ist noch offen, da derzeit noch die Ausschreibung für die Bewirtschaftung in einen dreistufigen Verfahren läuft und Ende September abgeschlossen sein soll. „Es ist unserem Sinn, dass es dort mehr als Kaffee und Kuchen gibt“, sagt Köln-Kongress-Chef Bernhard Conin.

Vom komplett neugestalteten Eingangsbereich, zu dem eine Treppe hinabführt, fahren zwei Gläserne Aufzüge bis unters Dach, wo ein Salon Platz für bis zu 300 Gäste bietet. Außerdem gibt es dort auch eine 100 Quadratmeter große Terrasse. Herzstück der neuen „Palais im Park“ ist der Festsaal, der um 30 Prozent größer ausfällt als sein Vorgänger und der damit wieder die historischen Ausmaße annimmt. Bis zu 828 Gäste haben dort Platz zu feiern. Weitere kleinere Räume sind die Orangerie und Bistro im Erdgeschoss, die für 150 bzw. 130 Gäste Platz bieten sowie der Parksalon im ersten Obergeschoss mit Platz für bis zu 190 Gäste. Insgesamt können in der Flora bei großen Karnevalsbällen bis zu 2000 Jecken feiern. Das Lager und der Küchenbereich werden im Keller angesiedelt.

Neben Firmen- und Karnevalsveranstaltungen soll die Flora auch Platz für kleinere Gesellschaften wie Hochzeiten oder persönliche Feiern bieten. „Uns liegt am Herzen, die Flora wie früher für alle Kölner zu öffnen“, sagt Conin. Die Bauarbeiten seien voll im Plan, was auch für den Kostenrahmen gilt.

Die Baufortschritte können online über eine Webcam auf der Internetseite des Kölnkongresses im Viertel-Stunden-Takt beobachtet werden.

Autor: Stephan Eppinger
Foto: Sanierung der Flora