Köln | Die Onager im Kölner Zoo haben mit den neuen in die Außenmauer ihres Geheges eingelassenen Fensterscheiben ihre Freude. „Sie schauen gerne auf die Besucher, die an ihnen vorbei zum Eingang des Zoos gehen“, berichtet Zoochef Theo Pagel. Das neue Fohlen Jala kennt die Scheiben von der ersten Sekunde ihres Lebens. „Sie wurde am 4. Juni direkt vor einer der Scheiben geboren“, sagt Pagel.

Jala im Kontakt mit ihren Halbschwestern

Jala ist das sechste Fohlen von Jessica, die mit 21 Jahren älteste Stute in der Gruppe. Ihr weicht der Nachwuchs nicht von der Seite, auch beim Besucher-Gucken durch die Scheibe. Gut angenommen wurden von den Onagern auch die anderen Neuheiten im Gehege wie die Holunderplanzen. Im Moment versucht sich Jala, wenn auch vorsichtig, sich mit den Halbschwestern Salome und Laleeh anzufreunden.

Jala erkundet das Gehege auf eigene Faust

Künftig wird sie wie sie mehr Abstand zur Mutter halten, die sie elf Monate lang ausgetragen hat, und auf eigene Faust das Gehege erkunden. Ihren Vater Ivar kann sie allerdings leider nicht mehr kennenlernen, er starb im vergangenen Oktober. Dafür darf sie aber in Köln bleiben, weil die Gefahr der Inzucht nun nicht mehr besteht.  
Im Iran, wo der Onager, der zu den Asiatischen Wildeseln gehört, beheimatet ist, kommt er nur noch in zwei von einander getrennten Gebieten vor. Nach Schätzungen im Juli 2011 leben dort noch etwa 500 Tiere in freier Wildbahn. Onager bewohnen hochgelegene Steppenregionen, Halbwüsten und Wüsten. Sie sind außerordentlich schnelle und ausdauernde Läufer.

Nach Regenfällen stellt Gras die Hauptnahrung dar. In Trockenzeiten sind es dagegen überwiegend Kräuter und Sträucher in einem Umkreis von zehn bis 15 Kilometern von Wasserstellen. Gefährdet sind die Wildesel durch Wilderei, Überweidung durch Haustiere und die Konkurrenz um Wasserstellen.

Autor: Stephan Eppinger
Foto: Jala hält sich erstmal an der Seite ihrer Mutter