Köln | Keine 24 Stunden dauerte es, dann hieß der Hohenstaufenring überall wieder Hohenstaufenring. Am Montagabend hatte der Künstler Frank Bölter am Yitzhak-Rabin-Platz ein Straßenschild mit einer Folie „Dietlinde-Schumacher-Ring“ überklebt (report-k berichtete), am Dienstagnachmittag wurde sie von Mitarbeitern des Amts für Straßen und Verkehrstechnik entfernt.

Weil das Schild jedoch von der Folie leicht verklebt ist, muss es wohl erneuert werden. Für Klaus Harzendorf – sein Amt wurde nach Hinweis des Ordnungsamtes tätig – ist „der Fall damit erledigt“. Ein Straßenschild muss lesbar sein, damit es keine Verwirrung anrichtet, erklärt er noch. Diese Gefahr habe jedoch durch die Überklebung bestanden.

Künstler Frank Bölter bleibt gelassen: „Das ist ok.“.

Bölter nimmt die Um-Umtaufung gelassen. „Das ist ok. So ist es eben, wenn Ideal und Traum auf die Wirklichkeit treffen.“. Die Diskussionen mit der Stadt im Vorfeld hätten ihn jedenfalls erfreut. Eigentlich hatte er sich mit Kultur- und Ordnungsamt darauf geeinigt, unterhalb des Orginal-Straßenschildes „Hohenstaufenring“ das neue Straßenschild „Dietlinde-Schumacher-Ring“ mit weißer Schrift auf goldenem Grund aufzuhängen – auf dem Kopf stehend und mit dem deutlichen Hinweis, dass es sich dabei um ein Kunstprojekt handele.

Dann sei ihm die Klebefolie mit „Dietlinde-Schumacher-Ring“ doch der Sache angemessener erschienen. Denn das ist der Sinn der Umbenennung: auf Personen aufmerksam machen, die entlang der Ringe Menschlichkeit in das von Konsum, Verkehr und Unterhaltung geprägte Leben bringen. Menschen, die vielleicht auch für das Leben in Köln wichtiger sind als die Reihe der deutschen Kaiser-Geschlechter, nach denen die Ringen benannt sind. Acht solcher temporären Neu-Benennungen sind – im monatlichen Abstand – im Rahmen des vom Kulturdezernat ins Leben gerufenen Projekts Stadtlabor noch geplant.

Die nächste am 11. September. Wie sie Ablaufen wird, verrät der Künstler noch nicht.

Autor: ehu | Foto: ehu
Foto: Am Hohenstaufenring herrscht wieder Ordnung – wenn auch leicht verklebt. Foto: ehu