Köln | Die Tierrechtsorganisation „Peta“ fordert die Stadt Köln und das Festkomitee auf im Rosenmontagszug und generell auf Pferde im Straßenkarneval zu verzichten. Zudem unterstellt man Karnevalisten im Allgemeinen ihre Tiere zu sedieren. Dies verneinen Stadt und Festkomitee für den Rosenmontagszug in Köln. Das Kölner Veterinäramt sei schon frühmorgens an Rosenmontag unterwegs und kontrolliere die rund 500 eingesetzten Tiere.

„Peta“ Deutschland e.V., so das Schreiben an verschiedene Redaktionen, fordert das Festkomitee und die Kölner Behörden nun auf, von einem Einsatz von Pferden beim Rosenmontagszug künftig abzusehen. Außerdem plädiere die Tierrechtsorganisation für ein generelles Verbot von Pferden im Straßenkarneval. Mensch und Tier seien einem enormen Risiko ausgesetzt, so „Peta“. Pferde seien schreckhaft und Fluchttiere. So könnten auch immer wieder Menschen verletzt werden, wenn der Fluchtinstinkt durch eine Störung ausgelöst werde. Peta unterstellt den Karnevalisten, nicht nur in Köln, daher ihre Tiere zu sedieren.

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[infobox]Report-K fragte beim Festkomitee Kölner Karneval nach und erhielt von dessen Sprecherin Sigrid Krebs folgende Antworten:

Wie steht das Festkomitee zu der Forderung von „Peta“?

Sigrid Krebs: Seit dem erste Kölner Rosenmontagszug 1823 gehören Pferde zum Zoch und sind Bestandteil von Tradition und Brauchtum dieses Festes.

Peta teilt mit dass die Pferde einem besonderen Stress ausgesetzt sind, können Sie das bestätigen?

Die im Kölner Rosenmontagszug eingesetzten Pferde sind erfahren und werden unterjährig bei weiteren Umzügen eingesetzt.

Zudem stellt „Peta“ die Behauptung auf, dass es in der Vergangenheit mehrfach zu Berichten kam, dass bei Karnevalsumzügen und auch im Kölner Rosenmontagszug eingesetzte Pferde sediert und im Vorfeld ruhig gestellt werden. Stimmt diese Behauptung?

Im Kölner Rosenmontagzug dürfen die Pferde seit Jahren nicht sediert werden, dies wird vor und nach dem Zug geprüft. Auffällige Pferde werden noch vor oder auch während des Zuges aus dem Zug genommen.

Wie viele Pferde werden am Rosenmontag 2015 eingesetzt?

Zirka 500 Pferde.

Gehen von den eingesetzten Pferden potentielle Gefahren für die Besucher des Rosenmontagszuges aus?

Nein, dies setzt auch voraus, dass die Besucher am Zugwegrand nicht in den Zug laufen.

Frau Krebs wir danken für das Gespräch

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Der Leiter des Amtes für Umwelt und Verbraucherschutz der Stadt Köln Rainer Liebmann, erklärte zu der Forderung von „Peta“, dass dies eine politische Entscheidung ist und in den entsprechenden Gremien zu beraten sei. Das Kölner Veterinäramt lehne eine Sedierung der Pferde ab. Insgesamt sei der Einsatz von Pferden kritisch zu sehen. Das Kölner Veterinäramt sei am Rosenmontag schon frühmorgens unterwegs um die Einhaltung der Tierschutzrichtlinien zu prüfen.

Autor: Andi Goral
Foto: Ein Pferd im Einsatz in der Session 2015 auf dem Jan und Griet Zug in der Kölner Südstadt