Köln | Die als rechtsextrem geltende Bürgerbewegung „Pro Köln“ hat angekündigt, an der diesjährigen CSD-Parade mit einem eigenen Wagen teilzunehmen. Eine entsprechende Ameldung zur Parade habe man bereits Ende April bei den Organisatoren eingereicht. Ebenfalls sei diese bereits offiziell bestätigt worden. Jörg Kalitowitsch, veranwortlich für die Organisation des Cologne Pride am 07. Juli, bestätigt dies gegenüber report-k. Die Anmeldung sei am 29. April 2013 online erfolgt, die Bestätigung automatisch vom Anmeldesystem vesandt worden. Nun will Kalitowitsch, gemeinsam mit dem Organisationsteam eruieren, welche Möglichkeiten es gibt, eine Teilnahme von „Pro Köln“ an der CSD-Parade zu verhindern.

Man habe im Leben nicht damit gerechnet, dass sich eine solche Gruppierung für den Cologne Pride anmelde. Die Anmeldung decke sich inhaltlich überhaupt nicht mit dem, wofür der Veranstalter, der Kölner Lesben- und Schwulentag (KLuST) stehe, betont Kalitowitsch. Man wolle sich in den nächsten Tagen ausgiebig mit allen Möglichkeiten beschäftigen, wie man die Teilnahme von „Pro Köln“ verhindern könne. Die Parade sei offiziell angemeldet als öffentliche Versammlung. Nun müsse geklärt werden, welche rechtlichen Möglichkeiten es gebe, die versandte Anmeldebestätigung zurückzunehmen.

Sollte dies nicht möglich sein, wovon Kalitowitsch im Moment jedoch nicht ausgeht, werde man in den kommenden Tagen mit der Polizei Köln Gespräche führen, wie die Sicherheit aller Teilnehmer am CSD gewährleistet werden könne. „Mir schwillt die Halskrause, bei dem Gedanken daran, dass Pro Köln an der Parade teilnehmen könnte“, so Kalitowitsch. Ebenfalls soll bei den Koordinationsgesprächen erörtern werden, ob künftig das Anmeldeverfahren modifiziert wird. „So etwas brauche ich nicht noch einmal“, erklärte Kalitowitsch.  

Reaktionen aus der Politik: NRW-Grüne lehnen Pro Köln-Teilnahme ab

Sven Lehmann, Landesvorsitzender der NRW-GRÜNEN und Kölner, ist selbst seit vielen Jahren Teilnehmer an den Paraden. Seine Reaktion auf die angekündigte Teilnahme von „Pro Köln“ am Cologne Pride ist eindeutig: „Nein!“ „Eine Teilnahme von „Pro Köln“ an der Kölner CSD-Parade finde ich nicht akzeptabel“, so Lehmann. Auch wenn es sich um eine Demonstration handle, an der jede und jeder teilnehmen können solle: „Pro Köln“ vertrete „widerliche islamophobe und anti-demokratische Positionen“. Sie stünden damit dem Grundkonsens des KLuST entgegen, dem es um Gleichberechtigung und Toleranz gehe.

Autor: Daniel Deininger