Köln | Am Kölner Landgericht hat am Mittwoch die Neuauflage im Prozess um einen Doppelmord begonnen. Im November 2010 hatte ein 43-jähriger Mann laut Ermittlungen auf offener Straße im Kölner Stadtteil Braunsfeld seine frühere Geliebte und einen ihrer Arbeitskollegen erschossen. Für die 29-Jährige und ihren 35 Jahre alten Begleiter kam jede Hilfe zu spät.

Bereits im Herbst 2011 war der mutmaßliche Täter wegen zweifachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Kölner Staatsanwaltschaft allerdings reichte das nicht. Sie legte Revision ein und bekam vom Bundesgerichtshof Recht. Eine andere Schwurgerichtskammer des Landgerichts muss nun prüfen, ob neben der Verurteilung zu lebenslanger Haft auch ein Fall von „besonderer Schwere der Schuld“ vorliegt. Sollte es bei einer Verurteilung zu lebenslanger Haft bleiben, wäre eine Haftentlassung nach 15 Jahren möglich. Im Falle der Feststellung der besonderen Schwere der Schuld müsste der Mann mit mindestens 20 Jahren Gefängnis rechnen.

Wie bereits im ursprünglichen Verfahren legte der 43-jährige Angeklagte auch jetzt wieder ein Geständnis ab. Der Mann sagte, er habe die Trennung von seiner Geliebten nicht verkraftet. Als ihn der Arbeitskollege seiner Ex-Freundin weggeschickt und mit der Polizei gedroht habe, habe er die Nerven verloren. Er habe eine Pistole gezogen und geschossen.

Das Kölner Landgericht hat für das Verfahren sechs Verhandlungstage angesetzt. Ende Februar soll das Urteil verkündet werden.

Autor: dapd
Foto: Der Mord geschah in den frühen Abendstunden in der Scheidtweiler Straße – Das Archivfoto von report-k.de zeigt die Situation als die Rettungskräfte vor Ort sind.