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Sarah Klein und Nicolas Schmitz: Sie trägt ein altes T-Shirt, „ufgemotzt“ mit einem bunten Stück aus einem indischen Sari-Stoff
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Rautenstrauch-Joest-Museum und ecosign: „Slow Fashion“ statt „Fast Fashion“
Köln | Die Ausstellung „Fast Fashion“ im Rautenstrauch-Joest-Museum zeigt die unmenschlichen Arbeitsbedingungen, mit den vor allem in Asien Billig-Textilien für Europa produziert werden. Gezeigt werden auch Gegenmodelle, entwickelt von Studentinnen und Studenten der Design-Akademie ecosign. Die Besucher dürfen noch bis Ausstellungsende am 24. Februar ihre „Slow Fashion“-Liebling wählen. Jetzt wurden die drei aktuellen Spitzenreiter vorgestellt.
Solenne Stadelmann schneiderte eine Hose aus buntem, handgewebten Stoff aus Burkina Faso.
Sarah Klein und Nicolas Schmitz haben die „Pop-up Nähfabrik“ gegründet. Ihr Ziel: Aufarbeitung – neudeutsch: Upcycling – von Kleidungsstücken, die von ihren Trägern aussortiert wurden. Diese Altkleider landen oft in Afrika oder Asien. Dort werden sie von Näherinnen für den heimischen Markt aufgearbeitet, was langfristig die dortige Textilindustrie zerstört.
Informationen mit der „Pop-up Nähfabrik“ in die Schildergasse
Das Kölner Duo „schmückt“ die Textilien an markanten Stellen mit Stücken von bunten Sari-Stoffen aus Indien und Bangladesh. Gleichzeitig haben sie ein Label entworfen, das die herausgetrennten der bekannten Modemarken ersetzt. Außerdem kann es jede Näherin mit ihren Namen kennzeichnen.
So soll zum einen die Wertschätzung für die unbekannten Frauen gesteigert werden. Auch erhoffen sich die beiden Studierenden einen bewussteren Umgang mit der Fülle im Kleiderschrank. Möglichst bald wollen sie ihre „Pop-up Nähfabrik“ in der Schildergasse aufbauen.
Teresa Müller, Nadine Migesel und Linda Dierk sind fasziniert von „Barkcloth“, einem Kleiderstoff aus Baumrinde.
In Burkina Faso haben Frauen die Hosen an
Solenne Stadelmann haben es die bunten Webstoffe aus Burkina Faso angetan. Bis zur Revolution 1983 durch den später ermordeten Thomas Sankara war Weben Männersache, Sankara wollte die Frauen durch diesen für sie neuen Beruf unabhängig von den Männern machen. Stadelmann Schneiderte aus diesem Stoff eine Frauenhose im Stil der 1920er Jahre: Damals war eine Hose für Frauen revolutionär, wer sie – wie etwa Marlene Dietrich – trug. Zeigte Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit.
Die Studentin konfrontiert ihren Entwurf mit dem einer Frau, deren Gestalt vor schwarzem Hintergrund nur zu ahnen ist – ebenso wie das Kopftuch, das sie trägt. Die bunte Hose beherrscht das Bild: Symbol für fortschreitende Emanzipation, die noch in der Tradition gefangen ist.
Wie aus harter Baumrinde Hemden werden
Mehrere Monate dauert es, bis in aufwändiger Handarbeit aus der Rinde des Ficus-Baums „Barkcloth“ geworden ist: ein Stoff, aus dem in Uganda Textilien und Taschen hergestellt werden. Teresa Müller, Nadine Migesel und Linda Dierke waren dort.
In einem Video zeigen sie, wie ein Vater und Sohn dieses „garantiert abriebfreie“ Material produzieren – beide stehen stellvertretend für alle, die Rohstoffe für Kleidung herstellen. Die Arbeitsschritte hat das Trio auf ein großes Hemd aus Barkcloth gezeichnet. Ein Einzelstück, denn das Material ist schwer zu bearbeiten und daher nicht „massentauglich“.
„Fast Fashion - die Schattenseiten der Mode“ – bis 24. Februar 2019. Cäcilienstr. 29-33 (Am Neumarkt), Di-So 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr, am ersten Donnerstag im Monat 10-22 Uhr (außer an Feiertagen). Eintritt zur Sonderausstellung 12/9 Euro.
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