Köln | Fast fünf Stunden lang waren am gestrigen Nachmittag 65 Menschen in luftiger Höhe der Rheinseilbahn gefangen und wurden von Höhenrettern der Kölner Berufsfeuerwehr gerettet. Grund war eine Gondel, die sich am linksrheinischen Pylon mit einem Hilfsseil verfangen hatte. Im Interview mit report-K spricht Jörn Schwarze, KVB Vorstand, über die gestrigen Ereignisse.

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Ursachen noch immer unklar – TüV und Gutachter sollen prüfen

Nach der mehrstündigen Rettungsaktion am gestrigen Sonntagnachmittag spricht heute die KVB – als Betreiber der Seilbahn, die Kölner Feuerwehr und die Geschäftsführung der Seilbahn Köln auf einer gemeinsamen Pressekonferenz, über die gestrigen Geschehnisse. Die betroffene Gondel soll sich an einem sogenannten „Service-Seil“ verfangen haben, erklärt Jörn Schwarze, KVB Vorstand im Interview mit report-K. Die Gondel soll daraufhin im Einlaufbereich steckengeblieben sein. Wieso sich die Gondel am „Service-Seil“ verfing, sei derzeit noch nicht klar. „Wir schließen derzeit nichts ein und auch nicht aus“, betont Schwarze. Der TüV Rheinland und ein externer Gutachter sollen nun nach der genauen Ursache suchen.

Wind soll nicht das Problem gewesen sein

Zwar sehe es nach derzeitigem Stand nicht danach aus, dass der Wind eine Ursache gespielt haben soll, dennoch wollte Schwarze die Wetterumstände nicht völlig ausschließen. „Wir haben die Grenzwerte für unsere Windmessung nicht einmal überschritten. Auch lag uns keine Unwetterwarnung vor“, sagt Schwarze und fügt hinzu, dass rein formell der Wind auszuschließen wäre.

Am gestrigen Sonntagmittag wehte er laut Schwarze nämlich in einer Stärke von 14 Meter pro Sekunde. Erst ab 16 Meter pro Sekunde müsse der Betrieb eingestellt werden.

Auch die New York Times berichtete

Insgesamt waren gestern 150 Einsatzkräfte der Feuerwehr im Einsatz. Auch Spezialkräfte aus den umliegenden Städten, wie Düsseldorf und Aachen, waren zur Hilfe gezogen worden. „Es ist für die Feuerwehr Köln ein Tag der Verwunderung“, sagt Feuerwehr Chef „Der Verwunderung, dass dieser Einsatz es bis in die New York Times geschafft hat. Das wir aus Japan Mitteilungen bekommen, die uns beglückwünschen. Das die Kanadische Feuerwehrleute uns schreiben ‚tolle Leistung. Das erfreut uns und macht uns stolz. Es lässt auch die Dimension dieses Einsatzes, von außen betrachtete, erkennen.“

Seilbahn zunächst außer Betrieb

Nach dem gestrigen Notfall bleibt die Seilbahn also zunächst außer Betrieb. Fest stehe jedoch: Die KVB wolle erst wieder in Betrieb gehen, wenn sichergestellt ist, was genau die Ursache war, und nach dem diese gegebenenfalls behoben wurde.


Carlos Castro, Betriebsleiter der Kölner Seilbahn | Thomas Miebach, Geschäftsführer der Kölner Seilbahn | Jörn Schwarze, KVB-Vorstand | Johannes Feyrer, Direktor der Kölner Feuerwehr | Matthias Pesch, Presse -und Öffentlichkeitsarbeit KVB | Christian Heinisch, Pressesprecher der Feuerwehr Köln

Autor: Irem Barlin | Foto: ehu