Köln | Es ist das deutsche Märchen und Kult durch einen Film mit Romy Schneider: Elisabeth von Österreich-Ungarn in der Kurzform – Kaiserin Sissi. Die sammelte Fotos in Alben von denen sich 18 im Museum Ludwig in Köln befinden. Jetzt zeigt das Museum Ludwig drei „Schönheitsalben“ der Kaiserin. Ein Rückblick auf eine längst vergangene Epoche – aber passend in eine Zeit des fortschreitenden Konservativismus.

Der Anlass für die drei „Schönheitsalben“ werden durch das Museum Ludwig mit einem Zitat von Sissi beschrieben: „Ich lege mir ein Schönheiten-Album an und sammele nun Photographien, nur weibliche dazu. Was Du für hübsche Gesichter auftreiben kannst beim Angerer und anderen Photographen, bitte ich Dich, mir zu schicken“. Das klingt nach Menschenzoo in Fotoalben. Das Zitat soll aus einem Schreiben der Kaiserin an ihren Schwager Erzherzog Ludwig Viktor 1862 aus Venedig stammen.

Das Museum stellt sich jetzt die Frage wie Sissi die Fotoalben kuratierte – also die Bilder für ihre „Schönheitsalben“ auswählte. In diesen Fotoalben finden sich nur weibliche Porträts. Das Museum mutmaßt nun, dass Sissi diese Alben nutzte um ihr eigenes Image zu konturieren und sie unter anderem durch die Fotografien zu einer selbstbewussten Persönlichkeit reifte, bei gleichzeitigem Entziehen ihres Konterfeis der Fotografie und Öffentlichkeit. Das Museum Ludwig stellt fest, dass die echte Sissi nichts gemein hatte mit der Filmfigur, die Romy Schneider verkörperte.

Die Ausstellung „Sisi privat. Die Fotoalben der Kaiserin“ ist vom 24.10.2020 bis zum 24.1.2021 im Museum Ludwig, Köln, zu sehen.

Autor: Andi Goral