Köln | Unter dem Motto „Ab ins Schaufenster – Vier im Buchquartier“ werden vier Kölner Studierende vom 10. auf den 11. Oktober in einem Schaufenster der Stadtbibliothek Köln übernachten. – In einem  „gläsernem Studentenzimmer“ hatten sie sich am heutigen Mittag eingefunden, um im Rahmen der Initiative „Mein Zuhause in Köln“ Bürgerinnen und Bürger auf die Wohnungsnot vieler Studierender aufmerksam zu machen und dazu zu animieren, freien Wohnraum Studierenden zur Verfügung zu stellen.

Einer der Teilnehmer der Aktion ist Tobias Weber (30), Promotionsstudent der Fernsehwissenschaften aus Köln. Er selbst ist nicht von akuter Wohnungsnot betroffen, kennt aber die Schwierigkeiten, die einem Studienanfänger bei der Wohnungssuche begegnen. Er habe das Glück gehabt, seine gesamte Studienzeit bis zum Abschluss in einem Wohnheim der Katholischen Hochschulgemeinde einen Platz zu finden. Die Hochschulgemeinde, einer der Kooperationspartner der Initiative des Kölner Studentenwerks, war es auch, die ihn gefragt habe, ob er an der Aktion teilnehmen wolle. „Studienbeginner haben mit Wohnungssuche und Studium weit Wichtigeres zu tun, als einen Tag hier zu verbringen“, so Weber. Es komme bei der Aktion auch nicht darauf an, wer sie mache, sondern vielmehr das sie gemacht werde, um auf die Wohnungsnot vieler Studienbeginner hinzuweisen. Allein das Kölner Studentenwerk verzeichnet aktuell rund 2.000 Bewerber für ein Zimmer auf seiner Warteliste.

Die Aktion soll vor allem potenzielle Vermieter ansprechen, ungenutzten Wohnraum für studentisches Wohnen zur Verfügung zu stellen. Hierfür wurde bereits am 13. Februar 2013 die Initiative „Mein Zuhause in Köln“ durch das Kölner Studentenwerk ins Leben gerufen. Dort können sich Personen melden, die Wohnraum an Studierenden vermieten wollen. Seit Beginn der Initiative, der neben dem Studentenwerk auch die Stadt Köln, die Stadtbibliothek, die größten Kölner Hochschulen sowie evangelische als auch katholische Hochschulgemeinde angehören, konnten rund 1.250 Wohnraumangebote durch Privatpersonen gesammelt und auf der projekteigenen Homepage online gestellt werden, so der Geschäftsführer des Kölner Studentenwerks, Dr. Peter Schink. Hiervon seien bis dato über 1.000 dieser Wohnräume vermietet worden. Etwa 75 Prozent der Angebote stammten laut Schink aus dem Innerstädtischen Bereich sowie den angrenzenden Außenbezirken, die restlichen Angebote aus der Region um Köln, wie etwa aus Brühl, Hürth oder Bergisch-Gladbach.

Autor: Daniel Deininger
Foto: Tobias Weber auf dem Bett, in dem er im Schaufenster der Kölner Zentralbibliothek nächtigen wird.