Köln | Bevor der Winter den Boden zu hart werden lässt, haben heute Schülerinnen und Schüler der nahegelegenen Realschule Im Hasental auf dem jüdischen Friedhof in Deutz mit angepackt. Unter fachkundiger Anleitung des städtischen Gärtners Erich Reichart und des Friedhofsverwalters der Synagogengemeinde,Daniel Lemberg, führte die Klasse 10 b Reinigungs- und Pflegearbeiten durch und befreite die Wege von Unkraut.

Mit ihrer Arbeit unterstützen die Schüler nicht nur den Gärtner des Friedhofs, sie gedenken damit auch auf ihre Weise den Verstorbenen. Regelmäßig helfen die Realschüler bei Arbeiten auf dem Friedhofsgelände. Denn die Schule in direkter Nachbarschaft hat seit vielen Jahren eine Patenschaft mit dem Friedhof. „Ganz sicher sind wir uns nicht mehr, aber wir meinen, dass die Patenschaft Mitte der 80er Jahre unter der Schulleitung von Karl Wittkampf begonnen hat. Damals duften die Schüler noch Nistkästen aufhängen und intensive Pflege betreiben. Durch Vorschriften der Stadt kam dies aber vor circa 15 Jahren zum erliegen“, bedauert Schulleiter Klaus von Harleßem. „Die Wegpflege ist uns geblieben und wird daher regelmäßig betrieben. Jeder Schüler unserer Schule muss mindestens einmal auf diesem Friedhof gewesen sein.“ Diese nutzen den Friedhof ganz vielfältig im Biologie und Geschichtsunterricht oder bei solchen Reinigungsaktionen“, so von Harleßem.

Erich Reichart freut sich sehr über das Engagement der Schule und den Spaß der Schülerinnen und Schüler, ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen. „Es ist toll zu sehen, dass die Konfession hier überhaupt keine Rolle spielt. Es geht darum, etwas gemeinsam zu schaffen und den Schülern nahezubringen, welche Bedeutung dieser Friedhof hat. Egal welche Schülergruppe hier ist, alle packen mit an.“

Autor: Annika Knetsch
Foto: Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 b befreien den Gehweg von Laub