Köln | Seit heute sind 23 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr mehr zum Gesundheitsamt der Stadt Köln abkommandiert. Sie sollen dabei helfen die Infektionsketten nachzuverfolgen. Immer noch kann das Gesundheitsamt der Stadt Köln bei 4 von 10 Fällen die Infektionsketten nicht nachvollziehen. Die Lage im Gesundheitsamt der Stadt Köln bleibt ein wenig diffus.

Neun Städte und Kreise in Deutschland führen wegen personeller Überlastung die Corona-Infektionsschutzmaßnahmen zurzeit nicht mehr vollständig durch. Das teilte das Robert-Koch-Institut mit. Ein besonderes Nadelöhr bildet dabei das Gesundheitsamt, auch in Köln. Denn nur wenn es gelingt Infektionsketten zu durchbrechen und alle Kontaktpersonen zu ermitteln und zu informieren, kann der Pandemie Einhalt geboten werden.

Seit vergangenem Freitag bleibt das von Oberbürgermeisterin Henriette Reker beschriebene Problem bestehen, wie eine Nachfrage dieser Internetzeitung heute ergab. Stadtsprecherin Winkelhog schreibt: „Nach wie vor kann das Gesundheitsamt Köln bei 4 von 10 Fällen die Infektionskette nicht nachvollziehen, das heißt, die Rückverfolgbarkeit ist in diesen Fällen nicht gewährleistet.“ Problematisch seien dabei, so die Stadt vor allem die Angaben der Infizierten. Nicht nur müssten die sich an ihre Tagesablauf im Infektionszeitraum erinnern oder gibt es Belege etwa Sitzpläne, wenn eine infizierte Person eine Veranstaltung besuchte.

Die Stadt Köln, so die Sprecherin weiter, rechne bei einem Indexfall – das meint eine infizierte Person – mit rund zehn Kontaktpersonen. Winkelhog schreibt: „Deshalb ist die Arbeitsbelastung im Index- und Kontaktpersonenmanagement sehr hoch. Die Mitarbeitenden arbeiten auch am Wochenende und an Feiertagen, um ein funktionierendes Kontaktpersonenmanagement zu gewährleisten. Schwierigkeiten entstehen häufig durch fehlende oder falsche Angaben zu Kontaktpersonen. Das Gesundheitsamt Köln verstärkt sich laufend personell (durch externe Einstellungen, Umschichtung städtischen Personals und Kräfte der Bundeswehr – seit heute sind 23 weitere Soldatinnen und Soldaten im Einsatz), um die steigende Anzahl der Indexfälle und Kontaktpersonen bewältigen zu können.“

Autor: red