Köln | Das entwickelte Konzept für die Silvesternacht 2017/18 von Stadt Köln und Polizeibehörden habe gegriffen und die Menschen haben entspannt, friedlich und ausgelassen gefeiert. Das ist die Bilanz von Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob. Insgesamt waren in der Silvesternacht 2017/18 1.090 Kräfte für die Stadt Köln und rund 1.400 Polizisten im Einsatz.

Neben 500 Feuerwehrleuten waren 400 Beschäftigte privater Sicherheitsunternehmen im Einsatz. Dazu kamen weitere 170 Kräfte aus dem Ordnungsamt, die im Außendienst, im Koordinierungsstab und als Beraterinnen und Berater an den Info-Points gearbeitet haben, erklärt die Stadt Köln. Zudem waren auch 20 Streetworker des Jugendamtes unterwegs. Zusätzlich zu den Kräften des Wachdienstes waren rund 1.400 Polizisten zum Jahreswechsel im Einsatz.

Die Bilanz des Amtes für öffentliche Ordnung

Der Verkehrsdienst des Amtes für öffentliche Ordnung habe 28 Fahrzeuge an ausgeschilderten Halteverbotszonen abschleppen müssen. 10 Fahrerinnen und Fahrer konnten frühzeitig ausfindig gemacht werden und ihre Fahrzeuge selbst entfernen, sagt die Stadt. 560 Fahrzeughalter wurden verwarnt. Auch insgesamt 130 Fahrräder am Bahnhofsvorplatz mussten entfernt werden.

Bei Präsenzstreifen in der Innenstadt wurden 108 Jugendschutzkontrollen zum Alkohol-, Nikotinverbot und Mitführverbot von Feuerwerkskörpern durchgeführt. Acht Personen wurden wegen weggeworfener Zigarettenkippen verwarnt, 17 Wildpinkler erwarten ein Bußgeldverfahren, so die Stadt Köln. Insgesamt wurden 30 Platzverweise – überwiegend wegen der unsachgemäßen Benutzung von Feuerwerk – ausgesprochen, sowie eine Person wegen Widerstandes in Gewahrsam genommen und der Polizei übergeben, erklärt die Stadt Köln.

Das mobile Beratungsteam des Amtes für die Gleichstellung von Männer und Frauen und verschiedener Initiativen soll in drei Fällen eingeschaltet worden sein.

Die Bilanz der Feuerwehr Köln

Der Rettungsdienst musste in der Silvesternacht zu insgesamt 644 Einsätzen ausrücken. Im Vergleich zu einem normalen Sonntag seien es rund 300 Einsätze mehr (etwa 80 Prozent mehr Einsätze als an einem normalen Sonntag), so die Stadt. Die Einsatzkräfte auf den Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeugen rückten aber 54 Mal mehr aus als im vergangenen Jahr. Dies entspreche einer Steigerung von ca. 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Sanitätsdienst versorgte im Bereich der Altstadt mit ortsfesten und mobilen Unfallhilfsstellen 34 Patienten. Im Rettungs- und Sanitätsdienst wurde die Feuerwehr Köln durch die Kölner Hilfsorganisationen (DRK, MHD, ASB und Johanniter) und die Firma Falck unterstützt. Die Kräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr wurden zu insgesamt 167 Einsätzen im Brandschutz und der Technischen Hilfeleistung entsendet. Das ist ein Rückgang um zehn Einsätze gegenüber der Silvesternacht im vergangenen Jahr und 120 Einsätze mehr als an einem regulären Sonntag.

Für die hohe Zahl an Einsätzen im gesamten Stadtgebiet waren von Feuerwehr, Rettungsdienst und Sanitätsdienst sowie in der Leitstelle 200 Einsatzkräfte der Feuerwehr Köln und den Kölner Hilfsorganisationen zusätzlich im Dienst. Somit konnten 19 Rettungswagen, drei Notarzteinsatzfahrzeuge mehr in Dienst gestellt und 5 Löschfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr fest an den Feuerwachen der Berufsfeuerwehr stationiert werden. Hinzu kamen Alarmierungen für die Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr im gesamten Stadtgebiet.

Die Bilanz der Kölner Polizei

Rund 1.400 Polizisten waren zum Jahreswechsel im Einsatz. Bis zum Ende des Silvestereinsatzes sprachen die Einsatzkräfte insgesamt 175 Platzverweise aus und nahmen vier Straftäter vorläufig fest. Im späteren Einsatzverlauf nahmen die Kölner Beamten insgesamt 32 zumeist alkoholisierte Personen in Gewahrsam.

Im Erfassungszeitraum, beginnend am Silvesterabend (18 Uhr) bis zum Neujahrsmorgen (10 Uhr) habe die Polizei Köln 205 Strafanzeigen aufgenommen (Vorjahr: 231). In 85 Fällen laufen die Ermittlungen wegen Körperverletzungsdelikten (Vorjahr: 83). Zudem ermitteln die Kriminalbeamten in 31 Fällen wegen Sachbeschädigung (Vorjahr: 32) und in sechs Fällen wegen des Verdachts eines waffenrechtlichen Verstoßes (Vorjahr: 7). Zehn Geschädigte erstatteten Anzeige wegen diverser Beleidigungsdelikte (Vorjahr: 6).

Insgesamt wurden nach aktuellem Stand, so die Kölner Polizei, neun Straftaten mit sexuellem Hintergrund zur Anzeige gebracht. Dabei handle es sich neben einem Fall von Exhibitionismus und zwei Fällen der sexuellen Nötigung nach derzeitigem Ermittlungsstand der Polizei Köln ausschließlich um Tatbestände der sexuellen Belästigung. Neben einem bewaffneten Raubüberfall auf eine Tankstelle, sollen zudem drei weitere Raubdelikte zur Anzeige gebracht worden sein.

Autor: Irem Barlin