Köln | Mit einem Warnerlass hat das nordrhein-westfälische Innenministerium die bisherige Regelung zu den so genannten Probealarmen geändert. Der Erlass sieht zukünftig vor, dass die Sirenen zur Probeauslösung in allen Städten und Gemeinden an einem Donnerstagvormittag stattfinden.

Der Erlass des zuständigen Landesministers ist seit dem 18. Juli dieses Jahres in Kraft. Die Probeauslösung der Sirenen soll zukünftig statt vier nur noch zwei Mal pro Jahr stattfinden. Turnusmäßig sind diese Termine der jeweils erste Donnerstag im März sowie der erste Donnerstag im September. Folgerichtig werden auch im Kölner Stadtgebiet die Sirenen am 6. September 2018 um 10 Uhr ausgelöst, so wie in allen Kommunen auch.

Aus vier macht zwei

Bisher hat die Stadt Köln gemeinsam mit Kommunen und Kreisen rund um Köln vier Mal jährlich, jeweils am ersten Samstag eines Quartals, Probesirenenalarme ausgelöst. Dies auf freiwilliger Basis und in Abstimmung mit der Bezirksregierung Köln. Die Federführung dafür liegt bei der Kölner Feuerwehr.

Derzeit befindet sich die Feuerwehr sowohl verwaltungsintern als auch mit externen Partnern in der Abstimmung, inwiefern sich durch den Warnerlass Änderungen für die bisherige Praxis der Probeauslösungen ergeben werden. Über das Ergebnis wird die Stadt Köln so bald wie möglich informieren.

Ablauf des Probealarms bleibt der gleiche

In Köln gibt es insgesamt 134 Sirenen, die am 6. September ausgelöst werden. Am Prozedere selbst ändert sich nichts. Der Probealarm beginnt mit einem einminütigen Dauerton, der im Ernstfall „Entwarnung“ bedeutet. Danach folgt eine fünfminütige Pause. Anschließend ist ab 10:06 Uhr ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton zu hören. Dabei handelt es sich um das eigentliche Warnsignal, das bei einem echten Notfall auf eine Gefahrenlage hinweist. Nach einer weiteren fünfminütigen Pause schließt um 10:12 Uhr ein einminütiger Entwarnungsdauerton den Probealarm ab. Die Bürger sollen im Ernstfall bei einer Auslösung der Sirenen geschlossene Räume aufsuchen, Passanten bei sich aufnehmen, Türen und Fenster geschlossen halten, Lüftungsanlagen ausschalten und das Radio einschalten.

Parallel zur Sirenenauslösung erfolgt im Ernstfall eine umgehende Information der Bevölkerung über Radio Köln, die Warn-App NINA sowie weitere elektronische Medien. Die Berufsfeuerwehr kann sich bei akuten Gefahren auch direkt in das laufende Hörfunkprogramm von Radio Köln einblenden und unmittelbar von der Leitzentrale aus weitere Verhaltenshinweise geben. Außerdem sollen im Ernstfall auch Lautsprecherwagen eingesetzt werden, damit auch diejenigen gewarnt werden können, die die Sirenen nicht hören können. Rückmeldungen zur Funktionstüchtigkeit der Sirenen erfolgen durch Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr, Mitglieder der Löschgruppen sowie freiwillige „Sirenenpaten“.

Überprüfung der eigenen Reichweite inbegriffen

Die Berufsfeuerwehr nutzt auch das modulare Warnsystem MoWaS, um die Bevölkerung im Vorfeld auf den Sirenenalarm in Köln aufmerksam zu machen. Alle Nutzer der vom Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenhilfe betriebenen Handy-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten App) und weiterer zugelassener Warn-Apps erhalten die Ankündigung des Sirenenprobealarms. Auch die Stadt Köln will testen, ob die Alarmierung über die eigenen Medienkanäle reibungslos funktioniert. Neben dem eigenen Internetauftritt sind dies die Fanseiten auf Facebook und Twitter, den eigenen RSS-Feed sowie über einen Warn-Verteiler der Berufsfeuerwehr.

Autor: bfl