Bonn | Die Neuvertragsmieten für Wohnungen sind deutschlandweit im 1. Halbjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,4 Prozent gestiegen – auf 7,90 Euro pro Quadratmeter nettokalt. Das teilte das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) am Freitag mit. Den größten Preisanstieg verzeichneten Großstädte über 500.000 Einwohner. In Köln stiegen die Mieten, die nach der Methode des BBSR ermittelten Mieten, seit 2004 von 8,42 auf 10,28 Euro pro Quadratmeter. Das macht eine Steigerung im Zeitraum 2004 bis 2017 genau 3,7 Prozent aus.*

Bei Städten über 500.000 Einwohner legten die Mieten aus Neu- und Wiedervermietung um 5,6 Prozent auf 10,39 Euro pro Quadratmeter zu. Die Großstädte mit weniger als 500.000 Einwohnern verzeichneten ein Plus von 4 Prozent auf durchschnittlich 7,55 Euro pro Quadratmeter. Die städtischen Kreise – häufig Umlandkreise der Großstädte – entwickelten sich mit Mietensteigerungen von 3,7 Prozent auf 7,41 Euro pro Quadratmeter vergleichbar.

In den ländlichen Kreisen legten die Mieten um 3,4 Prozent auf 6,03 Euro pro Quadratmeter zu. Spitzenreiter bei den Neuvertragsmieten bleibt München. In der bayerischen Landeshauptstadt wurden Wohnungen im ersten Halbjahr 2017 durchschnittlich für 16,40 Euro pro Quadratmeter angeboten.

Es folgen Frankfurt am Main (12,95 Euro), Stuttgart (12,44 Euro), Freiburg (11,82 Euro), Ingolstadt (11,21 Euro) und Hamburg (11,02 Euro). Wohnungssuchende abseits der Ballungsräume müssen dagegen weitaus weniger tief in die Tasche greifen. So wurden in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Wunsiedel Wohnungen im Schnitt für unter 4,40 Euro pro Quadratmeter angeboten.

„Die Schere bei den Wohnungsmieten geht deutschlandweit immer noch weiter auseinander“, sagte Matthias Waltersbacher vom BBSR. „In den Ballungsräumen treiben die Nachfrage, der Wettbewerb um knappes Bauland und damit verbundene hohe Grundstückspreise weiter die Preise. Ganz anders dagegen in vielen ländlichen Gebieten: Dort bleiben die Mieten erschwinglich und werden auch weiterhin nur moderat steigen.“ Die vom BBSR ausgewerteten Angebotsmieten basieren auf Inseraten aus Immobilienplattformen und Internet-Angeboten von Tageszeitungen für Erst- und Wiedervermietungen von Wohnungen. Bei den berechneten Mietwerten handelt es sich um Nettokaltmieten ohne Nebenkosten für nicht-möblierte Wohnungen zwischen 40 und 130 Quadratmeter. Mieten aus bestehenden Mietverträgen wurden nicht berücksichtigt.

[infobox]

Die Berechnungsmethode des BBSR

*Die vom BBSR ausgewerteten Angebotsmieten basieren auf Inseraten aus Immobilienplattformen und Internet-Angeboten von Tageszeitungen für Erst- und Wiedervermietungen von Wohnungen. Bei den berechneten Mietwerten handelt es sich um Nettokaltmieten ohne Nebenkosten für nicht-möblierte Wohnungen der Größen 40 bis 130 m². Wohnungen, die mehrmals inseriert wurden oder solche, die in verschiedenen Zeitungen/Plattformen geschaltet werden, wurden durch Duplikatfilter bis auf das letzte Inserat gelöscht. Es werden nicht alle zur Vermietung bereit stehenden Wohnungen in den über 100 einbezogenen Quellen erfasst. Gerade in Großstädten vermitteln insbesondere die großen Wohnungsunternehmen ihre Wohnungen vielfach über andere Wege. In ländlichen Räumen werden Wohnungen teilweise nur über Gemeindezeitungen oder Aushänge angeboten. Mieten aus bestehenden Mietverträgen (Bestandsmieten) können mit diesen Daten nicht abgebildet werden.

[/infobox]

Autor: Andi Goral, dts