Köln | Nach Veranstalterangaben zogen heute 3.000 Menschen vom Ebert- zum Breslauer Platz. Es handelte sich um ein Bündnis von Religionsgemeinschaften aus Mesopotamien – also dem alten Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris. Es waren Aleviten, Jesiden, Muslime und auch einige Kurden. Ein alevitischer Verein hatte zu der Demonstration unter dem Motto „Solidarität mit Afrin“ aufgerufen. Demonstration und Kundgebung verlief, wie auch die Kölner Polizei bestätigte, völlig friedlich ab.

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Als sich die Frauen hinter dem Auftakttransparent am Ebertplatz aufstellen rufen sie „Frauen leben Freiheit“. Es sind mehrere Religionsgemeinschaften, die zu der Demonstration aufgerufen haben. Die Kölner Polizei ist mit starken Kräften vor Ort, sogar Räumpanzer und Wasserwerfer fahren vor der Demonstration. Bei der Polizei befürchtete man, dass sich Anhänger einer anderen Demonstration, die die Polizei verbat, der alevitischen Kundgebung anschließen.

Man kritisiert den Krieg in Afrin und stellt fest, dass dies nichts mit Religion zu tun habe und spricht von einem Massaker, dass die türkische Regierung begehe. Seit 64 Tagen lasse der türkische Präsident Afrin bombardieren. Zuvor haben in Afrin Araber, Turkmenen, Aramener, Asyrer, Kurden und Syrer friedlich zusammengelebt und eine fortschrittliche Gesellschaft geformt, die sich für den Erhalt der Ökologie sowie Freiheit für Frauen einsetzten. Dies, so die Demonstranten sei ein Dorn im Auge Erdogans. Viele Menschen seien jetzt auf der Flucht. Die Welt müsse sich mit ihnen solidarisieren und Hilfe leisten.

Wie schon auf der Demonstration am Donnerstag üben viele Demonstranten auch an der Bundesregierung Kritik und dem Verkauf von Waffensystemen in instabile Weltregionen. Die technologische Überlegenheit der türkischen Armee läge an den Waffensystemen der Nato, die in diesem Konflikt eingesetzt werden. Hier schaue die Zivilgesellschaft weg, auch vor der humanitären Katastrophe die sich in Nordsyrien abspiele.

Autor: Andi Goral