Köln | Seit wann es das Ferienprogramm „Sommer Köln“ genau gibt, wissen die Veranstalter selber nicht genau. 1992 jedenfalls stieg die SK Stiftung Kultur der (heute) Stadtsparkasse KölnBonn neben der Stadt als Hauptsponsor ein. Jetzt steht das Umsonst-&-Draußen-Festival für die ganze Familie in der bisherigen Form vor dem Aus. In diesem Jahr wird es noch ein „Restprogramm“ geben, ein Nachfolger für 2018 ist ungewiss.

Grund ist zum einen der Wegfall von Sponsoren aus der Wirtschaft. Es hätte zwar welche für einen Biergarten gegeben, „das aber entsprach nicht unserem kulturellen Anspruch“, erklärte Kulturamtsleiterin Barbara Foerster auf der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses. Nachdem die Grundfinanzierung nicht gesichert war, zog sich auch die SK Stiftung zurück. Sie hatte es sich die Unterstützung jeweils bis zu 200.000 Euro kosten lassen.

Stiftungs-Geschäftsführer Georg Bögner bedauerte zudem, dass es immer schwerer sei, abends Open-Air Veranstaltungen in der Nähe von Wohnungen durchzuführen. „Kaum wird es dunkel, gibt es keine Genehmigung mehr, weil sich eine Anwohnerin beschwert“, berichtete er von Vorfällen aus Volksgarten-Nähe.

Künftig wird es auch Veranstaltungen mit Eintrittsgeld geben

Nationale und internationale Künstler sorgten in der Vergangenheit für hohe Qualität. „Die aber kosten schnell 50- bis 80.000 Euro“, erläutert Bögner. In diesem Jahr soll es nun ein „Rumpfprogramm“ geben. Der Zeitraum wird auf Juni bis September erweitert, auch die kulturellen Angebote anderer städtischer und nicht-städtischer Partner sollen unter der Marke „Sommer Köln“ auftreten können. Für diese Angebote kann auch – anders als bisher – Eintritt erhoben werden.

Federführend wird weiter die städtische Stabsstelle Event sein. Fest steht schon – finanziert aus Schwerpunktmitteln – ein Auftritt des Theaters Titanick aus Münster mit „Alice on the run“ auf dem Ehrenfelder Heliosgelände. Hier wird Eintritt gezahlt werden müssen. Ebenso – wie schon immer – beim traditionellen Festival des Kölner N.N. Theaters. Es wird seine jüngste Inszenierung „Ich fürchte nichts…“. Die Veranstaltungen vor dem Schokoladenmuseum werden wieder kostenlos sein.

Die Kulturpolitiker nahmen die Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis, sahen aktuelle aber auch keine Möglichkeit zu helfen. Immerhin versprachen sie Unterstützung.

Autor: ehu
Foto: Der Volksgarten in Köln, wo im Sommer Open-Air Veranstaltungen stattfinden. Jedoch sei es aufgrund von Beschwerden der Anwohner immer schwieriger eine Genehmigung zu erhalten.