Köln | 20 Veranstaltungen unter dem Generalmotto „Open Air und Eintritt frei“ – neukölsch für „drusse & ömesöns“ – bietet „Sommer Köln“ in diesem Jahr. Hauptspielort für die internationalen Theatergruppen ist der Platz vor dem Schokoladenmuseum. Schon für Kinder ab drei Jahren ist etwas dabei.

Eröffnet wird das Festival am 24. Juni mit der „Fete de la Musique“. Organisiert vom Kölner Institut francais, spielen rund um den Heumarkt 40 Bands, Chöre und Solisten Musik aus Frankreich, Deutschland und England. Zwischen 14 und 18 Uhr treten sie an zehn Orten auf. Auf dem Neumarkt geht es am 16. August zuende: Das „antagon theaterAKTion“ verspricht mit „Ginkgo“ eine „rasanten Outdoor-Performance mit Pyrotechnik, Feuer, Stelzen und hängenden Inszenierungen“. Schon am 10. August stellt sich die Gruppe mit „Package“ vor dem Schokoladenmuseum vor: ein Tanztheater über den grauen Büroalltag.

Um Sterben und Wiederauferstehung, um Hass und Liebe geht es in „In the blink of an eye“ des Wandertheaters „Ton und Kirschen“. Akrobatik, Jonglage und Tanz stehen bei der „Fiesta Gala Show“ der belgischen „Cirq’ulation Locale“ im Mittelpunkt.

„Wir wollen Köln noch ein Stück besser machen, als es jetzt schon ist“, begründet Susanne Imhoff die (finanzielle) Unterstützung der Imhoff-Stiftung. Davon profitiert besonders der „Kinder Sommer“. Fünf Gruppen treten jeweils zwei Mal an unterschiedliche Tagen vor dem Schokoladenmuseum auf. Den Auftakt macht am 31. Juli „Schreiber & Post“ aus Dresden mit „Hans im Glück“. Mit „Vom Fischer und seiner Frau“ erzählt auch das „Red Dog Theater“ ein Märchen.

Für Kinder schon ab drei Jahren bietet „3Berlin“ das Kinderkonzert „Von Farbenfeen und Stinkesocken“ mit eigenen Liedern für jede Gelegenheit. Fast ohne Worte kommt die „Compagnie Les Petit Delices“ mit ihrem Objekttheater „Maritime“ aus, bei dem eine Frau am Strand die merkwürdigsten Dinge findet. Das Duo „Los Filonautas“ verspricht, nicht vom Seil zu fallen, wenn es hoch in der Luft mit „Gestrandet“ die kleinen Zuschauer auf eine einsame Insel entführt.

Einen Ortswechsel muss der „Singende Biergarten“ vornehmen: Weil das Dach in Fort X saniert wird, muss man vom Innenhof auf einen benachbarten Spielplatz ausweichen. An fünf Themenabenden laden Max Weise, Anne Rixmann, Friso Lücht, Michael Kokott (Jugendchor St. Stephan), Marion Wilmer und Gabi Weiss zum Mitsingen ein – angeboten werden Schlager, Musical-Hits und Trinklieder. Und man staune: Es gibt nicht nur Lieder über Köln!

Unter dem Label „Sommer Köln“ dürfen auch andere Veranstaltungen mitsegeln – bis auf das multikulturelle „Festival MitAfrika“ (17. bis 19. August) vor dem Schokoladenmuseum ist der Eintritt allerdings nicht frei. Im Südstadt-Friedenspark lädt wieder das N.N.-Theater zu seinem Festival ein (12. bis 18. Juli). Eröffnet wird es mit der Köln-Premiere von „20.000 Meilen unter dem Meer“, „sehr frei nach Jules Verne und Shakespeare“, so Prinzipalin Irene Schwarz, womit das frauenfreie Vorbild genderfreundlicher wird. Weitere Produktionen sind unter anderem „Der Brandner Kaspar“ und „Ich fürchte nichts – Luther 2018“.

Noch Restkarten gibt es für das Patti-Smith-Konzert in der reihe „Weltstars auf dem Roncalliplatz“. Schon ausverkauft sind die Konzerte mit Van Morrison und Joan Baez. Gerade erst abgesagt hat seinen Auftritt Charles Aznavour.

Mit dabei ist auch die „Akademie för uns kölsche Sproch“ der SK Stiftung Kultur: „Urlaub in Köln . jSK hat seinen Auftritt abgesagt. Unter der Überschrift „Urlaub in Köln“ bietet sie 30 Veranstaltungen in und über Köln und Umgebung an – Motto: Mehr in Köln erleben als ein Tourist. Anmeldungen unter www.koelsch-akademie.de/Urlaub-in-koeln.

Seit sich die SK Stiftung Köln – sie gilt als „Erfinder“ von Sommer Köln – vor einigen Jahren aus diesem Festival zurückgezogen hat, ist das Programm deutlich geschrumpft. In diesem Jahr wird es von der Stadt mit 25.000 Euro unterstützt. Sponsoren wie die Imhoff-Stiftung, der VRS oder die Früh-Brauerei tragen weitere 75.000 Euro zum Etat bei. Die nh-Hotelkette bringt die Künstler unter.

Mehr Informationen finden sie auch im Internet unter der URL: www.sommer.koeln

Autor: ehu
Foto: Andrea Post vom Dresdner Theater „Schreiber & Post“ erzählt mit Partner Tim Schreiber die Gaunergeschichte von „Hans im Glück“.