Köln | Die Stadt Köln hat mit Wirkung zum 1. Januar 2019 das Belgische Haus an der Cäcilienstraße angemietet. Die dortigen Räumlichkeiten sollen als Interimsquartier für das Römisch-Germanische Museum genutzt werden.

Wie die Stadt Köln am heutigen Freitag berichtete, benötigt das Museum am Roncalliplatz für die Zeit seiner Generalsanierung einen Ausweichstandort. Das Belgische Haus bietet in ihren Räumlichkeiten die Möglichkeit, alle wesentlichen Funktionen des Museums (Museum, Bodendenkmalpflege, Bibliothek, Inventarisation, Studiensammlung, Restaurierung, Ortsarchiv und Verwaltung) an einem Standort einzurichten.

Einteilung des Belgischen Hauses steht bereits fest

Auf rund 1.000 Quadratmetern soll zudem eine Interims-Ausstellung zu den wichtigsten Themen der antiken Stadtgeschichte Kölns präsentiert werden. Geplant ist, dass im Erdgeschoss neben der Einrichtung einer Fachbibliothek vor allem Exponate aus der römischen Archäologie gezeigt werden. Im ersten Obergeschoss sollen ausgewählte Kostbarkeiten aus den Schmucksammlungen des Römisch-Germanischen Museums, darunter Zeugnisse der weltweit bedeutendsten Sammlung antiker Gläser ausgestellt werden, so die Planungen.

Im ersten Obergeschoss befindet sich zudem ein denkmalgeschützter Hörsaal, der sich unterschiedliche, kulturelle Veranstaltungen nutzen ließe. In den vier Stockwerken darüber (2. bis 5. Stock) werden Direktion, Verwaltung, Stadtarchäologie (mit Ortsarchiv, Bauleitplanung, Grabungstechnik), Inventarisation, Restaurierung und halböffentlicher Studiensammlung untergebracht. Die Studiensammlung soll insbesondere auch von der Museumspädagogik als außerschulischer Lernort genutzt werden.

RGM setzt Programm fort – Dionysos-Mosaik soll zugänglich bleiben

Auch nach seinem Umzug in das Belgische Haus wird das Römisch-Germanische Museum sein Programm „RGM on Tour“ fortführen. So ist beispielsweise geplant, während der Generalsanierung auswärtige Ausstellungen – etwa in Rom, Florenz, Lyon, Braunschweig und Hannover – umfangreich zu unterstützen und die Kölner Bodenfunde als kulturelle Botschafter der Stadt einzusetzen.

Derzeit wird geprüft, unter welchen Voraussetzungen die ortsfesten Denkmäler wie das Poblicius-Grabmal und das Dionysos-Mosaik bis zur Sanierung des Museumsbaus am Roncalliplatz auch weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.

Das Römisch-Germanische Museum wurde im Jahr 1974 errichtet, über dem Fundort des Dionysos-Mosaiks. Seit 2016 Baudenkmal hat der Stadtrat im Juli vergangenen Jahres einen Planungsbeschluss zur Generalsanierung gefasst. Das Interim des RGM soll mit Fertigstellung der Sanierung 2024/25 beendet werden. In den 44 Jahren haben mehr als 20 Millionen Personen die Ausstellungen zur Kölner Alterums- und Vorgeschichte besucht.

Autor: bfl