Auf seiner jüngsten Sitzung hat der Kölner Stadtrat gleich zwei Verwaltungsvorlagen zur Stabilisierung der städtischen Kliniken zugestimmt. Dabei ging es auch um die geplante Fusion mit der Universitätsklinik.

Köln | Bereits im vergangenen Jahr hatte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker eine solche Fusion ins Spiel gebracht. Denn der städtische Klinikverbund mit seinen drei Krankenhäusern in Merheim, Holweide und dem Kinderkrankenhaus an der Amsterdamer Straße in Köln ist finanziell angeschlagen. Vor wenigen Wochen berichteten Kölner Medien über einen Kreditbedarf in zweistelliger Millionen Euro-Höhe, die die Stadt als Gesellschafterdarlehen bereit stellen will.

Nun hat der Stadtrat offenbar in nicht-öffentlicher Sitzung genau dem zugestimmt. „Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stabilisierung der städtischen Kliniken“ habe man beschlossen, wie die gestrige Mitteilung aus dem Presseamt das umschreibt. Das habe höchste Priorität, die Oberbürgermeisterin und mit ihr der Stadtrat reagieren damit auf die aktuellen Liquiditätsprobleme der städtischen Klinikgesellschaft.

Ich bin nach wie vor persönlich davon überzeugt, dass in einem Verbund zwischen den Kliniken der Stadt Köln und der Uniklinik große Potentiale für die Gesamtstadt liegen. Am wichtigsten ist mir die Sicherstellung einer qualitativ sehr guten Gesundheitsversorgung der Kölnerinnen und Kölner in unserer wachsenden Stadt sowie der dauerhafte Erhalt und Ausbau von Arbeitsplätzen. Daher werbe ich dafür, dieses Angebot mit großer Ernsthaftigkeit zu prüfen“, erklärte Reker in der gestrigen Mitteilung.

Neben den Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stabilisierung hatte der Stadtrat auch eine umfassende „Due Dilligence“-Prüfung in Auftrag gegeben. Im Rahmen einer solchen Prüfung soll eine umfassende Bewertung der mit einer solchen Transaktion verbundenen strategischen, wirtschaftlichen, rechtlichen Chancen und Auswirkungen vorgenommen werden. Dazu gehört auch eine Bewertung der Auswirkungen eines möglichen Klinik-Verbundes auf den medizinischen Grundversorgungsauftrag und wie eine erstklassige medizinische Versorgung in Köln gewährleistet und ausgebaut werden kann. Aussagen sollen auch dazu getroffen werden, ob und welche Veränderungen für die Qualität der medizinischen Versorgung zu erwarten wären. Außerdem sollen die Entwicklungschancen für den Forschungs-, Wirtschafts- und Medizinstandort Köln beleuchtet werden. Stadtkämmerin Gabriele C. Klug soll das Verfahren als Gesellschaftervertreterin führen.

Autor: ag
Foto: Die Uniklinik und die städtischen Kliniken sollen zusammengeführt werden. Nun hat der Stadtrat die Ausschreibung für eine Due-Dilligence-Prüfung freigegeben.