Köln | Der Stolperstein, verlegt von Künstler Gunter Demnig, liegt nicht vor dem Landgericht, sondern dessen ehemaligen Wohnhauses in Köln-Rath-Heumar. Landgerichtsrats Dr. Paul Philipp und seine Frau Marga wurden von den Nationalsozialisten verfolgt.

Die beiden Paten dieser Gedenksteine sind Rosalinde und Gerhard Schnitzler, die in ihrem Viertel zu jüdischem Leben recherchierten. Dr. Paul Philipp war Richter am Landgericht Köln. Mit 21 Jahren konvertierte er als Kind jüdischer Eltern zum evangelischen Glauben. 1935 wurde er als nichtarischer Beamter aus dem Dienst entfernt. Nach seiner Deportation in das Konzentrationslager Dachau immigrierte er mit seiner Frau in die Niederlande, wo er an einem Herzanfall verstarb. Seine Frau Marga kehrte nach Deutschland zurück und engagierte sich nach dem Krieg beim Kinderschutzbund Köln.

Der Präsident des Landgerichts Roland Ketterle appellierte an ein friedliches Miteinander aller Religionen und Gesellschaften. Er betonte, dass sich die Justiz nie wieder auf diese Art und Weise instrumentalisieren lassen dürfe.

Autor: red | Foto: Landgericht Köln