Köln | Wer in Köln studieren will, der muss sich auf einen schwierigen und teuren Wohnungsmarkt einstellen. 400 Euro für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft, das ist 47 Euro über dem Bundesdurchschnitt und es gibt viel weniger Plätze in Studentenwohnheimen in Köln als im Bundesdurchschnitt. Und dabei locken die Kölner Hochschulen immer mehr junge Leute an, so das Moses Mendelssohn Institut in einer Untersuchung aller 93 Hochschulstädte unter mehr als 5.000 Studierenden.

Das MMI führt seine Berechnungen seit fünf Jahren durch. Kostete 2013 ein WG-Zimmer in Köln noch 360 Euro, so müssen Studierende heute 400 Euro berappen. Dabei errechnete das MMI, dass es auf dem Kölner Wohnungsmarkt für Studierende eine leichte Entspannung gibt. Denoch liegt Köln auf Platz 4 der schwierigsten Uni-Städte um eine Wohnung zu finden.

Zu wenige Plätze in Studentenwohnheimen

Im Jahr 2016 waren an den staatlichen Kölner Hochschulen 86.845 Studierende eingeschrieben. Für diese standen laut Kölner Studierendenwerk 4.802 Wohneinheiten zur Verfügung. Das sind 5,6 Prozent. Das MMI rechnet alle Studierenden, also auch die der privaten Hochschulen und kommt auf einen Wohnungsversorgungswert von 7,7 Prozent bei 96.340 Studierenden. Den Bundesdurchschnitt gibt das MMI mit 9,7 Prozent an. Köln liegt also weit davon entfernt, vor allem wenn man betrachtet, dass der größte Teil an staatlichen Hochschulen, für die das Kölner Studierendenwerk zuständig ist, studiert. Die Hochschulen in Köln locken immer mehr junge Menschen an und auch der Zuzug junger Erwachsener liegt weit über dem Bundesdurchschnitt. Beim Kölner Studierendenwerk stellt man fest, dass der Platz zum Bauen, vor allem Grundstücke fehlten, die ein sozialverträgliches Bauen ermöglichen. Denn das Kölner Studierendenwerk stellt Plätze für Sozialbedürftige zur Verfügung. Am 1. November werde man als Generalmieter im rechtsrheinischen Köln von der Rheinischen Beamtenbaugesellschaft 173 Plätze übernehmen.

Das MMI hat zudem errechnet, dass 10.565 ausländische Studierende in Köln eingeschrieben sind und immer mehr Kölner jung sind. 17,1 Prozent der Kölner sind zwischen 18 und 29 Jahre alt. Die teuerste Stadt bleibt München vor Hamburg, das hat den vierten Platz an Köln abgegeben, dass im letzten Jahr auf Platz 3 landete. Stuttgart hat diesen 3. Platz eingenommen und Frankfurt komplettiert auf Platz 5 die Top Five.

Bafög deckt Wohnkosten von Studenten nicht

Das Bafög reicht in vielen Fällen nicht aus, um die Wohnkosten von Studenten in Deutschland zu decken: Das zeigt eine Studie des Moses Mendelssohn Instituts (MMI), über welche die „Zeit“ berichtet. Im Schnitt zahlt man demnach für ein WG-Zimmer heute 353 Euro pro Monat. Das Bafög sieht für die Unterkunft allerdings nur 250 Euro vor.

„Die Bafög-Pauschale spiegelt die Situation in den meisten Hochschulstädten in keiner Weise wider“, sagte der Leiter des Instituts, Stefan Brauckmann, der Zeitung. „In gerade einmal fünf von 93 Städten reicht die Bafög-Pauschale heute noch für ein WG-Zimmer.“

Autor: Andi Goral, dts
Foto: Die Figur des Albertus Magnus vor dem Hauptgebäude der Kölner Universität