Köln | Am Wochenende wandte sich der Förderverein Historischer Park Deutz mit einem Offener Brief an die Fraktionen von CDU, SPD, Bündnis 90 Die Grünen, FDP und Linke im Rat der Stadt Köln, um die Ergebnisse eines im Jahr 2011 stattgefundenes Moderationsverfahrens zur Bebauung des Historischen Parks in Deutz in die aktuelle Planung einfließen zu lassen.

Darin weißt der Verein auf einen Ratsbeschluss  vom 14.07.2011 hin, nachdem sich der Rat der Stadt Köln dafür ausspricht,  die Öffentlichkeit über ein geeignetes Verfahren bezüglich der Bebauung des Rheinboulevards zu beteiligen.

Anschließend habe auch ein laut des Fördervereins „aufwendiges Moderationsverfahren“ an mehreren Terminen stattgefunden. Die Ergebnisse seien durch die Verwaltung im Februar 2012 „mit einer aufwendig gestalteten Dokumentation“ veröffentlicht worden. Die „durchaus bemerkenswerten und gelungenen Gestaltungsvorschläge“ seien zwar durch das Landschaftsarchitekturbüro Planorama in neue Pläne umgesetzt und am 29.05.2012 im Domforum der Öffentlichkeit vorgestellt worden,  aber nach  Erkenntnissen des Fördervereins „nicht oder nur sehr bedingt in den politischen Gremien der Stadt angekommen“. Dies belege beispielsweise die Tatsache, dass im Bereich des spätrömischen Kastells Divitia, zwischen dem neuen maxCologne und dem Caritas-Altenzentrum, im Dezember 2012 noch nach den genehmigten Bauplänen von 2007 gearbeitet werde, ohne dass die neue Faktenlage durch die Archäologie und die Ergebnisse des Moderationsverfahren Berücksichtigung finde.

Weiter heißt es im Brief: „Wir bitten die Mitglieder der Fraktionen im Kölner Stadtrat einen Beschluss zu fassen, in dem festgestellt wird, dass es sich bei den Maßnahmen Rheinboulevard und Historischer Park Deutz um zwei voneinander unabhängige Projekte handelt, die lediglich im Bereich Rheinboulevard gemeinsame Schnittmengen haben und das in diesem Schnittmengenbereich im Sinne eines weiteren Weltkulturerbes für Köln die Archäologie absolute Priorität haben muss.“ Nur so werde es der Stadt auch möglich sein, aus den verschiedensten Töpfen weitere Fördermittel für einen Historischen Park zu generieren.

Ferner sei dringend dazu geraten, so der Verein in seinem Schreiben weiter, dass ein Beschluss gefasst werde, nach dem zukünftig aufgrund modifizierter Pläne, basierend auf den Gestaltungsvorschlägen des Moderationsverfahrens, gearbeitet werde, hege man ernsthaftes Interesse daran, ein wichtiges Kölner Kulturgut zu bewahren und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Hierbei sollte nicht unbeachtet bleiben, dass das römische Kastell Divitia in Deutz in nicht allzu ferner Zukunft Teil des angestrebten UNESCO-Weltkulturerbes Niedergermanischer Limes sein werde bzw. sein könnte.

Autor: dd