Köln | Es ist 33 Meter lang und sechs Meter breit. Die „Beluga II“ war bei zahlreichen Aktionen der Umweltschutzorganisation Greenpeace im Einsatz. So als vor Sylt in einem Meeresschutzgebiet schwere Findlinge versenkt wurden, um das Fischen mit Schleppnetzen unmöglich zu machen. Die weiteste fahrt des Seglers hatte Moskau als Ziel, wo man auf der Moskwa die Wasserqualität gemessen hat und zahlreiche Schwermetalle feststellen musste.

Jetzt ist das Schiff auf dem Rhein unterwegs, um die Menschen für den Schutz des sensiblen Ökosystems Arktis zu sensibilisieren. Dafür liegt die „Beluga II“ am Deutzer Rheinufer und lädt die Kölner zur Besichtigung ein. Die zahlreichen Gäste erfahren dabei auch, dass nach dem Rückgang der Eisfläche durch die Erderwärmung die Begehrlichkeiten nach den Rohstoffen im Meeresgrund immer größer werden.

So ist Russland mit dem Konzern Gazprom seit drei Jahren vor Ort, um die Öl- und Gasvorkommen zu untersuchen. Auch Shell will mit Unterstützung der USA Rohstoffe möglichst bald erschließen und fördern. Dazu kommen die großen Fischflotten, die in der Arktis lukrative Fanggründe vermuten.

„Wenn es bei der Ölförderung zu einem Unfall kommt ist das sensible Ökosystem der Arktis mit seiner Artenvielfalt unwiederbringlich zerstört“, warnt Rolf Stoffel von Greenpeace. Dabei könnten die vermuteten Vorkommen nur  für drei Jahre den Weltbedarf decken. Daher fordert Greenpeace die Umwandlung der Arktis in ein Schutzgebiet, das die wirtschaftliche Nutzung verhindert.
Mit Stoffel geht vom Steuerstand in den zum Informationszentrum umgewandelten Lagerraum des Schiffs „Hier können wir von oben einen Container mit einem Chemielabor  einsetzen“, sagt Stoffel, der sich ehrenamtlich für die Umweltschutzorganisation engagiert.   Zu sehen gibt es auch Bilder von Aktionen und der Erforschung des arktischen Meeresgrundes.

Das Schiff selbst ist umweltfreundlich ausgerüstet: „Anstatt des stärker schwefelhaltigen Schiffsdiesels hat die Beluga einen Motor an Bord der mit Lkw-Diesel funktioniert“, sagt Stoffel. Insgesamt ist der Segler für bis zu zwölf Mann Besatzung ausgelegt.

Noch bis Sonntag liegt die „Beluga II“, die vor acht Jahren von Greenpeace Deutschland in Dienst gestellt wurde, in Köln vor Ort. Führungen gibt es von 13 bis 20 Uhr.  Danach geht es für das Schiff weiter nordwärts zur nächsten Station in Dortmund.

Autor: Stephan Eppinger