Köln | Seit mehr als 25 Jahren unterstützt „kölnmetall“,  Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Köln finanziell soziale Projekte im Jugendbereich in Köln. Auf Vorschlag von Oberbürgermeister Jürgen Roters geht die Spende in diesem Jahr an den Förderverein Zartbitter Köln. Der Verein hat in seinem breiten Spektrum der Beratungs und Präventionsarbeit ein besonderes Augenmerk auf sexuelle Gewalt im Netz und wurde dafür schon mehrfach ausgezeichnet. Heute konnte Vereinsvorsitzende Ursula Enders den Spendenscheck über 5.000 Euro entgegennehmen.

Guido Molsner vom Vorstand des Arbeitgeberverbandes erklärte bei der Übergabe in den vereinseigenen Räumen von Zartbitter: „Wir begrüßen den Vorschlag des Oberbürgermeisters, unsere diesjährige Spende dem Verein Zartbitter zukommen zu lassen. Die Arbeit dieses Vereins in den letzten 25 Jahren war sehr erfolgreich und ist – wie immer wieder Pressemeldungen zeigen – leider notwendiger denn je.

Besonders wichtig sind aus meiner Sicht die Präventionsangebote von Zartbitter, die Kinder und Jugendliche vor sexuellem Missbrauch bewahren sollen. Da der Verein für seine Aktivitäten auf Spendengelder angewiesen ist, möchten wir hierzu einen Beitrag leisten.“

Oberbürgermeister Jürgen Roters ist froh, dass es in Köln mit Zartbitter Hilfe für die Opfer gibt und die Sensibilisierung für diese Form der sexuellen Gewalt vorangebracht wird: „Wenn bei sexualisierter Gewalt neue Medien im Spiel sind, brauchen die Betroffenen besonderen Schutz. Denn sie werden dann häufig in aller Öffentlichkeit schutzlos bloß gestellt. Diese neue Art der Gewalt fordert neue Konzepte und Ideen wie sie beim Zartbitter e.V. erarbeitet werden.“

Im Bereich der Präventionsarbeit gegen sexuelle Gewalt im Netz hat Zartbitter e.V. in den letzten zehn Jahren bundesweit eine Vorreiterrolle eingenommen und wurde dafür bereits mehrfach ausgezeichnet. Der Verein beobachtet seit einigen Jahren, dass pornografisches Material zunehmend durch Jugendliche produziert und verbreitet wird. Die Opfer werden von jugendlichen und erwachsenen Tätern und Täterinnen überredet oder angestiftet – zum Beispiel zu sexuellen Handlungen vor der Webcam. Zartbitter ist regelmäßig mit Beratungsanfragen in Kölner Fällen konfrontiert, in denen Mädchen und Jungen Opfer sexueller Gewalt durch andere Jugendliche wurden. Sehr häufig wurden die Gewalthandlungen durch die Täter per Handy gefilmt und anschließend ins Netz gestellt. Belastet sind aber nicht nur die Opfer, sondern auch die oft jugendlichen Zeuginnen und Zeugen der Gewalthandlungen und diejenigen, die mit den Aufnahmen am Bildschirm konfrontiert werden.

Der Verein bedankte sich für die Spende und machte deutlich, wie stark die Unterstützung gebraucht wird. Ursula Enders von Zartbitter: „In den konkreten Fällen brauchen alle Hilfe: Opfer, Zeuginnen und Zeugen, die Gruppe oder Schulklassen sowie die Jugendlichen, die sexuelle Übergriffe begehen. Ebenso brauchen Eltern und vor allem pädagogische Fachkräfte intensive Beratung. Die Spende von kölnmetall wird Zartbitter für die Beratungsarbeit in solchen Fällen sexueller Gewalt unter Jugendlichen nutzen.“

Autor: ak